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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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2004–2020

den Grünen, die bis heute gemeinsam mit der

SPÖ die Exekutive in Wien darstellen.

Alternativen zur

rot–grünen

Stadtregierung

Für den freiheitlichen Rathausklub stellte

diese Zusammensetzung der Koalition vielfach

das Schreckensmodell einer politischen Regierung

dar, auch die Medien lieben die Vergleiche

(und noch mehr die Gegensätze) rot–grüner und schwarz–blauer Bündnisse.

Auch Bürgermeister Michael Häupl, der Chef der Wiener SPÖ,

der in der Heftigkeit seiner Aversion den Freiheitlichen gegenüber stets

eine persönliche Stärke sah, war in der Folge in Wien mit ihm nicht ganz

geheuren Plänen seines grünen Koalitionspartners konfrontiert. Dies

betraf insbesondere die Verkehrspolitik und grüne Forderungen, Straßen

in Radwege umzubauen und der fortwährende Kampf gegen die

Autofahrer, denen man doch auch durch die schrittweise Reduktion der

Parkflächen (auch Tiefgaragen waren und sind den Grünen nach wie

vor ein Dorn im Auge) den Garaus machen könnte, begleiteten von nun

den Bürgermeister, der sich noch sichtlich an die unbequeme Situation,

nicht mehr mit einer absoluten Mehrheit regieren zu können, gewöhnen

musste. Umgekehrt verstärkten die Wiener Freiheitlichen den Kampf

gegen die „Autofahrerschikanen“ und die „Parkplatzvernichtung“, wie

sie es nannten. Zudem sagte die FPÖ dem bei vielen Radfahrern verbreiteten

Rowdytum den Kampf an, etwa mit der Forderung, für Fahrräder

Nummerntafenl einschließlich einer

monatlichen Haftpflichtversicherung

von fünf bis zehn Euro einzuführen.

„Beseitigung bestehender, das örtliche

Gemeinschaftsleben störender

Missstände, hervorgerufen durch

Fahrrad-Rowdies“, lautete der Titel

eines von der FPÖ bei der Gemeinderatssitzung

am 4. Oktober 2012

eingebrachten Dringlichen Antrags.

Zusätzlich zu diesem ideologischen

Gegensatz konnte die Wiener

FPÖ auch von der Schwäche

der anderen Oppositionspartei, der

ÖVP, profitieren, die bei der Wahl

2010 auf knapp 14 Prozent abgestürzt

war und nun die kleinste Fraktion

im Landtag blieb. Oder anders

ausgedrückt: Aufgrund ihrer Stärke

waren in die Freiheitlichen die Opposition

schlechthin, während die

Volkspartei in der öffentlichen und

medialen Wahrnehmung nur am

Rande vorkam.

Die Wiener

Freiheitlichen verstärkten

den Kampf gegen die

„Autofahrerschikanen“

und „Parkplatzvernichtung“

der Grünen.

Udo Guggenbichler:

als Organisator des

Wiener Akademikerballs

machte er

sich einen Namen

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