An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien
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An der blauen Donau
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Die deutschliberalen
und deutschnationalen
Kräfte zeichneten
sich in den letzten Jahrzehnten
der Habsburger
Monarchie durch zahlreiche
Spaltungen und heftigen
internen Streit aus.
ren Eintreten für die deutschsprachige Bevölkerung der Monarchie
brachte sie überdies in Konflikt mit den Slawen. Das führte zum Nationalitätenstreit,
der bis zum Ende der Monarchie andauern sollte.
Georg von Schönerer
Der andauernde Kampf gegen den politischen
Katholizismus und die slawischen Nationalitäten
innerhalb der Monarchie führte
zusammen mit der Wirtschaftskrise von 1873
zum Niedergang der Liberalen Partei und zum
Verlust der Regierungsgewalt. Die Partei wurde
in mehrere Teile aufgesplittert, woraus sich
in der Folge mehrere deutschfreiheitliche und
deutschnationale Parteien entwickelten. Diese
sollten aber bis über den Ersten Weltkrieg hinaus
die Mehrheit im Cisleithanischen Reichsrat
der Habsburger Monarchie und schließlich
auch noch in der konstituierenden Nationalversammlung
der Ersten Republik innehaben.
Die deutschliberalen und deutschnationalen
Kräfte zeichneten sich in den letzten Jahrzehnten
der Habsburger Monarchie durch zahlreiche
Spaltungen und heftigen internen Streit
aus. Dennoch waren sie die tragenden Kräfte
des österreichischen Parlamentarismus
bis zum Ersten Weltkrieg.
Eine ihrer prägenden Persönlichkeiten
war Georg Ritter
von Schönerer, der ursprünglich
als deutschorientierter Sozialreformer
auftrat. Zu seinen politischen
Schülern und Mitstreitern
gehörten Karl Lueger, der
spätere Gründer der Christlichsozialen,
aber auch Viktor Adler
und Engelbert Pernerstorfer,
die beiden Gründer der späteren
Sozialdemokratie. Letztere waren
übrigens Burschenschafter,
wie die meisten deutschliberalen und
deutschnationalen Abgeordneten.
Victor Adler
Engelbert Pernerstorfer
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