An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien
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Die Freiheitlichen in Wien
Unter dem Obmann Tassilo Broesigke, einem wirklichen politischen
Gentleman, sowie dann unter der Führung von Norbert Steger und
schließlich von Erwin Hirnschall konnte sich die Freiheitliche Partei
nach dem Motto „klein, aber fein“ als nationalliberale Honoratiorenpartei
in der Bundeshauptstadt etablieren.
Der politische Aufstieg zur zweiten Kraft in Wien folgt dann allerdings
erst in den neunziger Jahren unter der Führung des Architekten
Rainer Pawkowicz. Pawkowicz, Hilmar Kabas und Johann Herzog
schafften es, die Wiener Freiheitlichen zu einem wirklich gestaltenden
politischen Faktor im Wiener Rathaus zu machen und gleichzeitig die
Wiener Landesgruppe zu einer bestimmenden Kraft innerhalb der FPÖ.
Diese wurde ja unter Jörg Haider zu einer Mittelpartei, die schließlich
auch noch in die Bundesregierung kommen sollte. Eine Vielzahl von
Gemeinderäten beziehungsweise Wiener Landtagsabgeordneten sowie
nicht amtsführende Stadträte und sogar ein Vizebürgermeister konnten
als Erfolg für die Politik von Pawkowicz und später von Hilmar Karas
verbucht werden.
Letzterer sorgte für eine geordnete Amtsübergabe und konnte
trotz der Turbulenzen, die Jörg Haider in der Bundes-FPÖ durch seine
BZÖ-Abspaltung verursachte, eine geschlossene Partei an seinen
Nachfolger Heinz-Christian Strache übergeben. Dieser wurde gemeinsam
mit seinen Mitstreitern wie Johann Gudenus, David Lasar, Eduard
Schock und vielen anderen wirklich zum politischen Herausforderer des
roten Wiens und von Bürgermeister Häupl beziehungsweise in der Folge
von Bürgermeister Ludwig. Im Jahre 2015, im Zuge der Krise durch
die Massenmigration, vermochten die Wiener Freiheitlichen dann, sogar
über 30 Prozent der Wähler für sich zu gewinnen.
Die Katastrophe von Ibiza und das Fehlverhalten zweier Spitzenfunktionäre
sollten diesen Aufschwung je unterbrechen. Eine neue junge
Führungsmannschaft rund um Dominik Nepp wie Toni Mahdalik,
Maximilian Krauss, Ulli Nittmann und Alexander Pawkowicz musste
die im öffentlichen Ansehen schwer geschädigte Wiener Partei unter
schwierigsten Umständen übernehmen. Und obwohl die gegnerischen
Medien und die politischen Mitbewerber die durch den Ibiza-Skandal
und dessen Protagonisten in schwere Bedrängnis geratene Wiener FPÖ
mit großer Häme und Heuchelei bekämpfen, wird nationalliberales
Denken und freiheitliche Politik an der blauen Donau erhalten bleiben.
Die Freiheit ist eben eine Wienerin und sie wird es auch immer bleiben. ◆
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