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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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An der blauen Donau

Auf die Wahl vom

11. Oktober 2015 folgte

eine Neuauflage der

rot–grünen

(Verlierer-)Koalition.

mit 41,8 Prozent knapp stärkste Kraft vor der SPÖ (40,8 Prozent) und

konnte mit Paul Stadler erstmals in der Geschichte Wiens einen Bezirksvorsteher

stellen. Und in Favoriten und in Floridsdorf gelang es den

Freiheitlichen, auf weniger als zwei Prozent an die SPÖ heranzurücken.

Als Wermutstropfen erwies sich für die Freiheitlichen jedoch erneut das

bescheidene Abschneiden in den Innenstadt- sowie in den sogenannten

Nobelbezirken. In der Josefstadt erreichte man gerade einmal zehn

Prozent.

Auf die Wahl vom 11. Oktober 2015 folgte eine Neuauflage der

rot–grünen (Verlierer-)Koalition. Auf der anderen Seite hatte Wien von

Monat zu Monat neue Arbeitslosenrekorde zu

verzeichnen, mehr als 400.000 Wienerinnen und

Wiener mussten ihr Leben unter der Armutsgrenze

fristen, darunter 120.000 Kinder und Jugendliche.

Zudem stellte die Bundeshauptstadt fast zwei

Drittel der Mindestsicherungsbezieher Österreichs,

und immer deutlicher wurde, dass es um die

Errichtung des Krankenhaus Nord einen roten

Skandal gab, der zur Vernichtung von hunderten

Millionen Euro an Steuergeld führt – und das, obwohl

die Stadt unter der politischen Verantwortung

von roten Finanzstadträten einen Schuldenberg

in Höhe von 16 Milliarden Euro angehäuft

hatte. Kurz, für die Freiheitlichen als Kontrollpartei

gab es auch in der neuen Legislaturperiode viel

zu tun, wobei insbesondere zwei mit der unkontrollierten

Masseneinwanderung des Jahres 2015 verbundene Auswirkungen

in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung rückten:

der teilweise dramatische Anstieg der Kriminalität sowie die Mehrkosten

in vielfacher Millionenhöhe, die durch in der Mindestsicherung befindliche

Asylwerber der Stadt entstanden. Die SPÖ lehnte Kürzungen der

Mindestsicherung für sogenannte anerkannte Flüchtlinge vehement ab.

Erster Warnschuss für

die Freiheitlichen

Das Jahr 2017, besser gesagt die Nationalratswahl am 15. Oktober,

brachte einen Warnschuss für die bis dahin so erfolgreichen Wiener

Freiheitlichen. Zwar konnte man leicht um 0,79 Prozent auf 21,35 Prozent

zulegen, aber das Wiener Ergebnis lag doch deutlich unter dem

Ergebnis des Bundes-FPÖ, die um 5,46 Prozent auf 25,97 Prozent zulegen

konnte. Und noch deutlicher lag das blaue Ergebnis der Nationalratswahl

2017 unter dem triumphalen Wahlsieg, den man bei der

Wien-Wahl zwei Jahre zuvor einfahren hätte können. Und wieder erwiesen

sich die Innenstadtbezirke als „Baustellen“. In Neubau machten nur

knapp neun Prozent der Wähler ihr Kreuz bei der FPÖ.

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Darüber hinaus hatte die Nationalratswahl 2017 mittelbare Auswirkungen

auf die Wiener FPÖ, weil die Freiheitlichen auf Bundesebene

eine Koalition mit der ÖVP bildeten. Daher stand der Landesparteitag

der FPÖ am 19. November 2017 auch im Zeichen der Regierungsverhandlungen

auf Bundesebene. Strache, der mit 99,12 Prozent als Lan-

Fortsetzung auf Seite 58 ▶

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