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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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An der blauen Donau

Nunmehr forderte

der Wiener Bürgermeister

Ignaz von Czapka

die Aufstellung eines

Bürgerkorps als Nationalgarde.

Auch

verlangte man eine

Bewaffnung der Studenten,

die eine

Akademische Legion

bilden sollten.

Dies war den burschenschaftlich

geführten

Studenten

sehr recht, und sie

erklären auch, sich für die Wiederherstellung der Ruhe einzusetzen.

Diese Akademische Legion, in die alle Burschenschafter eintraten,

wurde nach den Studienrichtungen eingeteilt: Da gab es das Technikerkorps,

das Medizinerkorps, etc. Die Studenten trugen die berühmten

dunkelblauen Röcke mit dem schwarz–rot–goldenen Band und die

deutsche Kokarde.

Noch am selben Tag gestattete der Stadtkommandant Erzherzog

Ludwig am späten Abend die Aufstellung der Nationalgarde und der

Akademischen Legion. Sofort begann die Einschreibung und die Waffenausgabe

vor dem Zeughaus am Hof. Doch dann kam es zum eigentlichen

Paukenschlag des ersten Revolutionstags: Um 21 Uhr trat Fürst

Metternich von allen seinen Ämtern zurück und verließ fluchtartig die

Stadt. Die Wiener jubelten und veranstalteten Fackelzüge mit Hochrufen

auf den Kaiser. Bereits am 14. März wurde die Aufstellung der Nationalgarde

und der Akademischen Legion öffentlich proklamiert, und in

einem weiteren Erlass verkündete man die Aufhebung der Zensur und

versprach überdies Pressefreiheit. Sofort erschien daraufhin eine Flut

von Schriften und Plakaten, die von Händlern vertrieben wurden. Das

Denkmal Kaiser Josef II, der im Volksmund „der Deutsche“ genannt

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