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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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1990–2004

Pawkowicz die Wahl bestreiten lassen würde. Das allerdings unter der

Voraussetzung, dass er, Pawkowicz, das alleine würde machen müssen.

Tatsächlich gab es während des gesamten Wahlkampfs keinen einzigen

Haider-Auftritt in Wien zur Unterstützung der Wiener FPÖ. Man kann

sich die Nervosität des Rainer Pawkowicz am Wahltag vorstellen. Immerhin

war an diesem Tag der direkte Vergleich mit den EU-Wahl bei

der sich Haider selbst ganz massiv ins Spiel gebracht hatte. Nun, das Ergebnis

ist bekannt. Während die FPÖ in Wien bei den Europawahl mit

24,4 Prozent ganz hervorragend abgeschlossen hatte, erreichte der am

Wahltag völlig entnervte Rainer Pawkowicz mit 27,9 Prozent ein noch

viel besseres Ergebnis und eine weitere unglaubliche Steigerung zu den

Vorwahlen. Mit diesem Ergebnis war das große Ziel erreicht. Die FPÖ

hatte in Wien die Position der zweitstärksten Kraft nicht nur gehalten,

sondern mit einem Plus von über 44.000 Stimmen auch noch kräftig

ausgebaut. An Mandaten konnte Pawkowicz zu den ohnehin schon

starken 23, mit denen er am Beginn seiner Obmannschaft in Wien 1991

hätte rechnen können, noch weitere sechs dazu gewinnen.

Hilmar Kabas

Der Einstieg von Hilmar Kabas in das Amt des Wiener Landesparteiobmannes

erfolgte abrupt, wenn auch nicht ganz unvorbereitet.

Bereits im Mai 1996 nur ein knappes halbes Jahr nach seiner Gesunden-Untersuchung

klagte Pawkowicz

über stärkere Kopfschmerzen.

Auch die Behandlung durch

den angesehenen Neurochirurgen

Prof. Hans Pendl konnte

schließlich das Blatt nicht mehr

wenden und so kam es letzten

Endes zur schicksalshaften Ablöse

an der Spitze der Wiener FPÖ.

Hilmar Kabas war der

politische Erbe von

Rainer Pawkowicz

Hilmar Kabas war natürlich

in Wien kein Unbekannter. Bereits

Erwin Hirnschall aus dem

Waldviertel, der Mitbegründer

der Wiener Freiheitlichen war ein

Förderer von Kabas gewesen. Als

Landesjugendreferent der Wiener

FPÖ war er ja auch der erste Ansprechpartner.

Er war es auch gewesen,

der Kabas auf beruflicher

Ebene den Anstoß gab und ihn

ins Finanzressort gebracht hatte.

Und er war es auch, der ihn zu

verstärkter politischer Aktivität in

der Wiener FPÖ, der Kabas bereits

1961 beigetreten war, anregen konnte. Der Kontakt zu den Freiheitlichen

hat schon in jungen Jahren die Mutter von Hilmar Kabas

hergestellt. Sie, der Vater war 1945 im Krieg gefallen, hatte ihren Sohn

zu den Veranstaltungen der FPÖ im alten Wimberger am Gürtel mitgenommen.

Fortsetzung auf Seite 80 ▶

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