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3. Kapitel<br />

Allgemeine politische Betrachtungen<br />

aus meiner Wiener Zeit<br />

Ich bin heute der Überzeugung, daß der Mann sich im<br />

allgemeinen, Fälle ganz besonderer Begabung aus-<br />

genommen, nicht vor seinem dreißigsten Jahre in der Poli-<br />

tik öffentlich betätigen soll. Er soll dies nicht, da ja bis<br />

in diese Zeit hinein zumeist erst die Bildung einer allge-<br />

meinen Plattform stattfindet, von der aus er nun die ver-<br />

schiedenen politischen Probleme prüft und seine eigene<br />

Stellung zu ihnen endgültig festlegt. Erst nach dem Ge-<br />

winnen einer solchen grundlegenden Weltanschauung und<br />

der dadurch erreichten Stetigkeit der eigenen Betrachtungsweise<br />

gegenüber den einzelnen Fragen des Tages soll oder<br />

darf der nun wenigstens innerli ch ausgereifte Mann sich<br />

an der politischen Führung des Gemeinwesens beteiligen.<br />

Ist dies anders, so läuft er Gefahr, eines Tages seine<br />

bisherige Stellung in wesentlichen Fragen entweder ändern<br />

zu müssen oder wider sein besseres Wissen und Erkennen<br />

bei einer Anschauung stehenzubl eiben, die Verstand und<br />

Überzeugung bereits längst ablehnen. Im ersteren Falle<br />

ist dies sehr peinlich für ihn persönlich, da er nun, als<br />

selber schwankend, mit Recht nicht mehr erwarten darf, daß<br />

der Glaube seiner Anhänger ihm in gleicher unerschütter-<br />

licher Festigkeit gehöre wie vordem; für die von ihm Ge-<br />

führten jedoch bedeutet ein solcher Umfall des Führers<br />

Ratlosigkeit sowie nicht selten das Gefühl einer gewissen<br />

Beschämung den bisher von ihnen Bekämpften gegenüber.<br />

Im zweiten Falle aber tritt ein, was wir besonders heute<br />

so oft sehen: in eben dem Maße, in dem der Führer nicht<br />

mehr an das von ihm Gesagt glaubt, wird seine Ver-

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