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40 Erstes Zusammentreffen mit Sozialdemokraten<br />

nahmen, sonst sich aber arrogant hochnäsig zurückhielten,<br />

den zudringlichen Bettlern auf diese Weise den verdienten<br />

Lohn gebend.<br />

So war mir im Alter von siebzehn Jahren das Wort<br />

„Marxismus“ noch wenig bekannt, während mir „Sozial-<br />

demokratie“ und Sozialismus als identische Begriffe er-<br />

schienen. Es bedurfte auch hier erst der Faust des Schick-<br />

sals, um mir das Auge über diesen unerhörtesten Völker-<br />

betrug zu öffnen.<br />

Hatte ich bis dorthin die sozialdemokratische Partei nurals<br />

Zuschauer bei einigen Massendemonstrationen kennen-<br />

gelernt, ohne auch nur den geringsten Einblick in die Men-<br />

talität ihrer Anhänger oder gar in das Wesen der Lehre zu<br />

besitzen, so kam ich nun mit einem Schlage mit den Produk-<br />

ten ihrer Erziehung und „Weltanschauung“ in Berührung.<br />

Und was sonst vielleicht erst nach Jahrzehnten eingetreten<br />

wäre, erhielt ich jetzt im Laufe weniger Monate: das Ver-<br />

ständnis für eine unter der Larve sozialer Tugend und<br />

Nächstenliebe wandelnde Pestilenz, von der möglichst die<br />

Menschheit schnell die Erde befreien möge, da sonst gar<br />

leicht die Erde von der Menschheit frei werden könnte.<br />

Am Bau fand mein erstes Zusammentreffen mit Sozial-<br />

demokraten statt.<br />

Es war schon von Anfang an nicht sehr erfreulich. <strong>Mein</strong>e<br />

Kleidung war noch etwas in Ordnung, meine Sprache ge-<br />

pflegt und mein Wesen zurückhaltend. Ich hatte mit meinem<br />

Schicksal noch so viel zu tun, daß ich mich um meine Um-<br />

welt nur wenig zu kümmern vermochte. Ich suchte nur nach<br />

Arbeit, um nicht zu verhungern, um damit die Möglichkeit<br />

einer, wenn auch noch so langsamen, Weiterbildung zu er-<br />

halten. Ich würde mich um meine neue Umgebung viel-<br />

leicht überhaupt nicht gekümme rt haben, wenn nicht schon<br />

am dritten oder vierten Tage ein Ereignis eingetreten<br />

wäre, das mich sofort zu einer Stellungnahme zwang. Ich<br />

wurde aufgefordert, in die Organisation einzutreten.<br />

<strong>Mein</strong>e Kenntnisse der gewerkschaftlichen Organisation<br />

waren damals noch gleich Null. Weder die Zweckmäßigkeit<br />

noch die Unzweckmäßigkeit ihres Bestehens hätte ich zu be-

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