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526 Rede wirkungsvoller als Schrift<br />

führen, kennt der Schriftstelle r seine Leser überhaupt nicht.<br />

Deshalb wird er schon von vornherein nicht auf eine be-<br />

stimmte ihm vor Augen befindliche Menschenmenge ab-<br />

zielen, sondern seine Ausführungen ganz allgemein halten.<br />

Er verliert dadurch aber bis zu einem gewissen Grad an<br />

psychologischer Feinheit und in der Folge an Geschmeidig-<br />

keit. So wird im allgemeinen ein glänzender Redner<br />

immer noch besser zu schreiben vermögen, als ein glänzen-<br />

der Schriftsteller zu reden, außer er übt sich dauernd in<br />

dieser Kunst. Dazu kommt, daß die Masse der Menschen an<br />

sich faul ist, träge im Gleise alter Gewohnheiten bleibt und<br />

von sich selbst aus nur ungern zu etwas Geschriebenem<br />

greift, wenn es nicht dem entsp richt, was man selber glaubt,<br />

und nicht das bringt, was man si ch erhofft. Daher wird<br />

eine Schrift mit einer bestimmten Tendenz meistens nur<br />

von Menschen gelesen werden, die selbst dieser Richtung<br />

schon zuzurechnen sind. Höchstens ein Flugblatt oder ein<br />

Plakat können durch ihre Kürze damit rechnen, auch bei<br />

einem Andersdenkenden einen Augenblick lang Beachtung<br />

zu finden. Größere Aussicht besitzt schon das Bild in allen<br />

seinen Formen, bis hinauf zum Film. Hier braucht der<br />

Mensch noch weniger verstandesmäßig zu arbeiten; es ge-<br />

nügt, zu schauen, höchstens noch ganz kurze Texte zu lesen,<br />

und so werden viele eher bereit sein, eine bildliche Dar-<br />

stellung aufzunehmen, als ein längeres Schriftstück zu lesen.<br />

Das Bild bringt in viel kürzerer Zeit, fast möchte ich sagen<br />

auf einen Schlag, dem Menschen eine Aufklärung, die er<br />

aus Geschriebenem erst durch langwieriges Lesen empfängt.<br />

Das wesentlichste aber ist, daß ein Schriftstück nie weiß, in<br />

welche Hände es kommt, und doch seine bestimmte Fas- sung<br />

beibehalten muß. Die Wirkung wird im allgemeinen<br />

um so größer sein, je mehr diese Fassung dem geistigen<br />

Niveau und der Wesensart gerade derjenigen entspricht, die<br />

seine Leser sein werden. Ein Buch, das für breite Massen<br />

bestimmt ist, muß darum von vornherein versuchen, in Stil<br />

und Höhe anders zu wirken als ein für höhere intellektuelle<br />

Schichten bestimmtes Werk.<br />

Nur in dieser Art der Anpassungsfähigkeit nähert das

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