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Der Parlamentarismus 85<br />

Die Demokratie des heutigen Westens ist der Vorläufer<br />

des Marxismus, der ohne sie gar nicht denkbar wäre.<br />

Siegibt erst dieser Weltpest den Nährboden, auf dem sich dann<br />

die Seuche auszubreiten vermag. In ihrer äußeren Aus-<br />

drucksform, dem Parlamentarismus, schuf sie sich noch<br />

eine „Spottgeburt aus Dreck und Feuer“, bei der mir<br />

nur leider das „Feuer“ im Augenblick ausgebrannt zu<br />

sein scheint.<br />

Ich muß dem Schicksal mehr als dankbar sein, daß es<br />

mir auch diese Frage noch in Wien zur Prüfung vorlegte,<br />

denn ich fürchte, daß ich mir in Deutschland damals die<br />

Antwort zu leicht gemacht haben würde. Hätte ich die Lä-<br />

cherlichkeit dieser Institution, „Parlament“ genannt, zuerst<br />

in Berlin kennengelernt, so würde ich vielleicht in das<br />

Gegenteil verfallen sein und mich, nicht ohne scheinbar guten<br />

Grund, auf die Seite derjenigen gestellt haben, die des<br />

Volkes und Reiches Heil in der ausschließlichen Förderung<br />

der Macht des Kaisergedankens a llein erblickten und so der<br />

Zeit und den Menschen dennoch fremd und blind zugleich<br />

gegenüberstanden.<br />

In Österreich war dies unmöglich.<br />

Hier konnte man nicht so leicht von einem Fehler in den<br />

anderen verfallen. Wenn das Parlament nichts taugte,<br />

dann taugten die Habsburger noch viel weniger – auf gar<br />

keinen Fall mehr. Mit der Ablehnung des „Parlamentaris-<br />

mus“ war es hier allein nicht getan; denn dann blieb im-<br />

mer noch die Frage offen: Was nun? Die Ablehnung und<br />

Beseitigung des Reichsrates würde als einzige Regierungs-<br />

gewalt ja nur das Haus Habsburg übriggelassen haben,<br />

ein besonders für mich ganz unerträglicher Gedanke.<br />

Die Schwierigkeit dieses besonderen Falles führte mich<br />

zu einer gründlicheren Betrachtung des Problems an sich,<br />

als dies sonst wohl in so jungen Jahren eingetreten wäre.<br />

Was mir zuallererst und am allermeisten zu denken gab,<br />

war das ersichtliche Fehlen jeder Verantwortlichkeit einer<br />

einzelnen Person.<br />

Das Parlament faßt irgendeinen Beschluß, dessen Folgen<br />

noch so verheerend sein mögen – niemand trägt dafür eine

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