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12. Kapitel<br />

Die Gewerkschaftsfrage<br />

Das schnelle Wachstum der Bewegung zwang uns, im<br />

Jahre 1922 zu einer Frage Stellung zu nehmen, die<br />

auch heute nicht restlos gelöst ist.<br />

Bei unseren Versuchen, diejenigen Methoden zu studie-<br />

ren, die am ehesten und lei chtesten der Bewegung den Weg<br />

zum Herzen der breiten Masse bahnen konnten, stießen wir<br />

immer auf den Einwand, daß der Arbeiter uns nie voll-<br />

ständig gehören könne, solange seine Interessenvertretung<br />

auf rein beruflichem und wirtschaftlichem Gebiet in den<br />

Händen Andersgesinnter und deren politischen Organi-<br />

sationen ruhe.<br />

Dieser Einwand hatte natürlich viel für sich. Der Ar-<br />

beiter, der in einem Betrieb tätig war, konnte der all-<br />

gemeinen Überzeugung nach gar nicht existieren, wenn er<br />

nicht Mitglied einer Gewerk schaft wurde. Nicht nur, daß<br />

seine beruflichen Belange dadurch allein geschützt erschienen,<br />

war auch seine Stellung im Betr iebe auf die Dauer lediglich<br />

als Gewerkschaftsangehöriger denkbar. Die Majorität der<br />

Arbeiter befand sich in gewerkschaftlichen Verbänden. Diese<br />

hatten im allgemeinen die Lohnkämpfe durchgefochten und<br />

die tariflichen Verträge abgeschlossen, die dem Arbeiter nun<br />

ein bestimmtes Einkommen sicherstellten. Ohne Zweifel<br />

kamen die Ergebnisse dieser Kämpfe allen Arbeitern des<br />

Betriebes zugute, und es mußten sich besonders für den an-<br />

ständigen Menschen Gewissenskonflikte ergeben, wenn er<br />

den von den Gewerkschaften erkämpften Lohn wohl ein-<br />

steckte, aber sich selbst vom <strong>Kampf</strong> ausschloß.<br />

Mit dem normalen bürgerlichen Unternehmer konnte<br />

man über diese Probleme schwer sprechen. Sie hatten weder

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