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566 Der vergebliche Sprengungsversuch<br />

schienen dies selbst auch zu fühlen; denn sie wurden immer<br />

unruhiger, gingen öfters hinaus, kamen wieder herein und<br />

redeten sichtlich nervös auf ihre Leute ein.<br />

Ein psychologischer kleiner Fehler, den ich in der Abwehr<br />

eines Zwischenrufes beging und der mir, kaum, daß ich das<br />

Wort aus dem Munde hatte, selbst zum Bewußtsein kam,<br />

gab das Signal zum Losschlagen.<br />

Ein paar zornige Zwischenrufe, und ein Mann sprang<br />

plötzlich auf einen Stuhl und brüllte in den Saal hinein:<br />

„ F r e i h e i t ! “ Auf welches Signal hin die Freiheits-<br />

kämpfer mit ihrer Arbeit begannen.<br />

In wenigen Sekunden war der ganze Raum erfüllt von<br />

einer brüllenden und schreienden Menschenmenge, über<br />

die,Haubitzenschüssen ähnlich, unzählige Maßkrüge flogen;<br />

da- zwischen das Krachen von Stuhlbeinen, das<br />

Zerplatschen der Krüge, Gröhlen und Johlen und<br />

Aufschreien.<br />

Es war ein blödsinniger Spektakel.<br />

Ich blieb auf meinem Platz stehen und konnte beobachten,<br />

wie restlos meine Jungen ihre Pflicht erfüllten.<br />

Da hätte ich eine bürgerliche Versammlung sehen mögen!<br />

Der Tanz hatte noch nicht begonnen, als auch schon<br />

meineSturmtruppler, denn so hießen sie von diesem Tage<br />

an, an- griffen. Wie Wölfe stürzten sie in<br />

Rudeln von achtoder<br />

zehn immer wieder auf ihre Gegner los und begannen sie<br />

nach und nach tatsächlich aus dem Saale zu dreschen. Schon<br />

nach fünf Minuten sah ich kaum mehr einen von ihnen, der<br />

nicht schon blutüberströmt gew esen wäre. Wie viele habe ich<br />

damals erst so recht kennengelernt; an der Spitze meinen<br />

braven Maurice, meinen heuti gen Privatsekretär Heß und<br />

viele andere, die, selbst schon schwer verletzt, immer wieder<br />

angriffen, solange sie sich nur auf den Beinen halten konn-<br />

ten. Zwanzig Minuten lang dauerte der Höllenlärm, dann<br />

aber waren die Gegner, die vielleicht sieben- und achthundert<br />

Mann zählen mochten, von me inen nicht einmal fünfzig<br />

Mann zum größten Teil aus dem Saale geschlagen<br />

unddie Treppen hinuntergejagt. Nur in der linken<br />

rückwärtigen Saalecke hielt sich noch ein großer Haufen<br />

und leistete er- bittertsten Widerstand. Da vielen plötzlich<br />

vom Saaleingang

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