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428 Falsche Vorstellungen von „Germanisation“<br />

Es war in den letzten hundert Jahren ein wahrer Jam-<br />

mer, sehen zu müssen, wie in diesen Kreisen, manchmal im<br />

besten Glauben, mit dem Worte „Germanisieren“ gespielt<br />

wurde. Ich selbst erinnere mich noch daran, wie in meiner<br />

Jugend gerade diese Bezeichnung zu ganz unglaublich fal-<br />

schen Vorstellungen verleitete. Selbst in alldeutschen Krei-<br />

sen konnte man damals die <strong>Mein</strong>ung hören, daß dem öster-<br />

reichischen Deutschtum unter fördernder Mithilfe der Re-<br />

gierung sehr wohl eine Germ anisation des österreichischen<br />

Slawentums gelingen könnte, w obei man sich nicht im ge-<br />

ringsten darüber klar wurde, daß Germanisation nur am<br />

Boden vorgenommen werden kann und niemals an Men-<br />

schen. Denn was man im allgemeinen unter diesem Wort<br />

verstand, war nur die erzwungene äußerliche Annahme der<br />

deutschen Sprache.Es ist aber ein kaum faßlicher Denk-<br />

fehler, zu glauben, daß, sagen wi r, aus einem Neger oder<br />

einem Chinesen ein Germane wird, weil er Deutsch lernt<br />

und bereit ist, künftighin die deutsche Sprache zu sprechen<br />

und etwa einer deutschen politischen Partei seine Stimme<br />

zu geben. Daß jede solche Germanisation in Wirklichkeit<br />

eine Entgermanisation ist, wurde unserer bürgerlichen<br />

nationalen Welt niemals klar. Denn wenn heute durch das<br />

Oktroyieren einer allgemeinen Sprache bisher sichtbar in<br />

die Augen springende Unterschiede zwischen verschiedenen<br />

Völkern überbrückt und endlich verwischt werden, so be-<br />

deutet dies den Beginn einer Bastardierung und damit in<br />

unserem Fall nicht eine Germ anisierung, sondern eine Ver-<br />

nichtung germanischen Elementes. Es kommt in der Ge-<br />

schichte nur zu häufig vor, daß es den äußeren Machtmitteln<br />

eines Eroberervolkes zwar gelingt, den Unterdrückten ihre<br />

Sprache aufzuzwingen, daß aber nach tausend Jahren ihre<br />

Sprache von einem anderen Volk geredet wird und die<br />

Sieger dadurch zu den eigentlich Besiegten werden.<br />

Da das Volkstum, besser die Rasse, eben nicht in der<br />

Sprache liegt, sondern im Blute, würde man von einer<br />

Germanisation erst dann sprechen dürfen, wenn es gelänge,<br />

durch einen solchen Prozeß das Blut der Unterlegenen um-<br />

zuwandeln. Das aber ist unmöglich. Es sei denn, es er-

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