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Zeichner und Aquarellist 35<br />

a c h t e , u n d a c h t e n , w a s i c h m i n d e s t e n s<br />

k e n n e .<br />

Soweit mein Interesse für die soziale Frage erweckt war,<br />

begann ich sie auch mit aller Gründlichkeit zu studieren.<br />

Es war eine neue, bisher unbekannte Welt, die sich mir<br />

so erschloß.<br />

In den Jahren 1909 auf 1910 hatte sich auch meine eigene<br />

Lage insofern etwas geändert, als ich nun selber nicht<br />

mehr als Hilfsarbeiter mir mein tägliches Brot zu ver-<br />

dienen brauchte. Ich arbeitete damals schon selbständig als<br />

kleiner Zeichner und Aquarellist. So bitter dies in bezug<br />

auf den Verdienst war – es langte wirklich kaum zum<br />

Leben – so gut war es aber für meinen erwählten Beruf.<br />

Nun war ich nicht mehr wie früher des Abends nach der<br />

Rückkehr von der Arbeitsstelle todmüde, unfähig, in ein<br />

Buch zu sehen, ohne in kurzer Zeit einzunicken. <strong>Mein</strong>e jetzige<br />

Arbeit verlief ja parallel meinem künftigen Berufe. Auch<br />

konnte ich nun als Herr meiner eigenen Zeit mir diese<br />

wesentlich besser einteilen, als dies früher möglich war.<br />

Ich malte zum Brotverdienen und lernte zur Freude.<br />

So war es mir auch möglich, zu meinem Anschauungs-<br />

unterricht über das soziale Problem die notwendige theore-<br />

tische Ergänzung gewinnen zu können. Ich studierte so<br />

ziemlich alles, was ich über dieses ganze Gebiet an Büchern<br />

erhalten konnte, und vertiefte mich im übrigen in meine<br />

eigenen Gedanken.<br />

Ich glaube, meine Umgebung von damals hielt mich<br />

wohl für einen Sonderling.<br />

Daß ich dabei mit Feuereife r meiner Liebe zur Baukunst<br />

diente, war natürlich. Sie erschien mir neben der Musik<br />

als die Königin der Künste: meine Beschäftigung mit ihr<br />

war unter solchen Umständen auch keine „Arbeit“, sondern<br />

höchstes Glück. Ich konnte bis in die späte Nacht hinein<br />

lesen oder zeichnen, müde wurde ich da nie. So verstärkte<br />

sich mein Glaube, daß mir mein schöner Zukunftstraum,<br />

wenn auch nach langen Jahren, doch Wirklichkeit werden

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