27.12.2012 Aufrufe

Download Mein Kampf

Download Mein Kampf

Download Mein Kampf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Im Elternhaus<br />

niedrigung unseres Vaterlandes fiel dort für sein auch im<br />

Unglück heißgeliebtes Deutschland der Nürnberger Johannes<br />

Palm, bürgerlicher Buchhändler, verstockter „Nationalist“<br />

und Franzosenfeind. Hartnäckig hatte er sich<br />

geweigert,seine Mit-, besser Haupts chuldigen anzugeben.<br />

Also wie Leo Schlageter. Er wurde allerd ings auch,<br />

genau wie dieser, durch einen<br />

Regierungsvertreter an Frankreich denunziert.<br />

Ein Augsburger Polizeidirektor erwarb sich diesen traurigen<br />

Ruhm und gab so das Vorbild neudeutscher Behörden<br />

im Reiche des Herrn Severing.<br />

In diesem von den Strahlen deutschen Märtyrertums<br />

vergoldeten Innstädtchen, bayerisch dem Blute, österreichisch<br />

dem Staate nach, wohnten am Ende der achtziger Jahre<br />

des vergangenen Jahrhunderts meine Eltern; der Vater<br />

als pflichtgetreuer Staatsbeamter, die Mutter im Haus-<br />

halt aufgehend und vor allem uns Kindern in ewig gleicher<br />

liebevoller Sorge zugetan. Nur wenig haftet aus dieser<br />

Zeit noch in meiner Erinnerung, denn schon nach wenigen<br />

Jahren mußte der Vater das liebgewonnene Grenzstädtchen<br />

wieder verlassen, um innabwärts zu gehen und in Passau<br />

eine neue Stelle zu beziehen; also in Deutschland selber.<br />

Allein das Los eines österreichischen Zollbeamten hieß<br />

damals häufig „wandern“. Schon kurze Zeit später kam der<br />

Vater nach Linz und ging endlich dort auch in Pension.<br />

Freilich „Ruhe“ sollte dies für den alten Herrn nicht be-<br />

deuten. Als Sohn eines armen, kleinen Häuslers hatte es<br />

ihn schon einst nicht zu Haus e gelitten. Mit noch nicht ein-<br />

mal dreizehn Jahren schnürte der damalige kleine Junge<br />

sein Ränzlein und lief aus der Heimat, dem Waldviertel,<br />

fort. Trotz des Abratens „erfahrener“ Dorfinsassen war er<br />

nach Wien gewandert, um dort ein Handwerk zu lernen.<br />

Das war in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahr-<br />

hunderts. Ein bitterer Entschluß, sich mit drei Gulden Weg-<br />

zehrung so auf die Straße zu machen ins Ungewisse hinein.<br />

Als der Dreizehnjährige aber siebzehn alt geworden war,<br />

hatte er seine Gesellenprüfung abgelegt, jedoch nicht die<br />

Zufriedenheit gewonnen. Eher das Gegenteil. Die lange<br />

Zeit der damaligen Not, des ewigen Elends und Jammers

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!