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Verfallsmomente 169<br />

Volke erschließen oder gar erobern zu können, war ein<br />

klassisches Zeichen für den Ve rlust der wirklichen staats-<br />

bildenden und staatserhaltenden Tugenden und aller dar-<br />

aus folgenden Einsicht, Willenskraft und Tatentschlossen-<br />

heit; die naturgesetzliche Quittung hierfür aber war der<br />

Weltkrieg mit seinen Folgen.<br />

Für den nicht tiefer Forschenden konnte allerdings<br />

dieseEinstellung der deutschen Nation – denn sie war<br />

wirklich so gut als allgemein – nur ein unlösbares<br />

Rätsel darstel- len: war doch gerade Deutschland ein ganz<br />

wundervolles Beispiel eines aus rein<br />

machtpolitischen Grundlagenher- vorgegangenen Reiches.<br />

Preußen, des Reiches Keimzelle, entstand durch<br />

strahlendes He ldentum und nicht durch<br />

Finanzoperationen oder Handelsgeschäfte, und das Reich<br />

selber war wieder nur der herrlichste Lohn<br />

machtpolitischerFührung und soldatischen Todesmutes. Wie<br />

konnte gerade das deutsche Volk zu einer solchen<br />

Erkrankung seines poli- tischen Instinkts kommen? Denn hier<br />

handelte es sich nicht um eine einzelne Erscheinung,<br />

sondern um Verfalls- momente, die in wahrhaft<br />

erschreckender Unzahl bald wie Irrlichter aufflackerten<br />

und dem Volkskörper auf und ab strichen oder als<br />

giftige Ges chwüre bald da, bald dort die Nation anfraßen.<br />

Es schien, als ob ein immerwährender<br />

Giftstrom bis in die äußersten Blutgefäße dieses einstigen<br />

Heldenleibes von einer geheimnisvollen Macht getrieben<br />

würde, um nun zu immer größeren Lähmungen der gesun-<br />

den Vernunft, des einfachen Selbsterhaltungstriebes zu<br />

führen.<br />

Indem ich alle dies Fragen, bedingt durch meine Stel-<br />

lungnahme zur deutschen Bündnispolitik und Wirtschafts-<br />

politik des Reiches, in den Jahren 1912 bis 1914 zahllose<br />

Male an mir vorüberziehen ließ, blieb als des Rätsels<br />

Lösung immer mehr jene Macht übrig, die ich schon vordemin<br />

Wien, von ganz anderen Gesichtspunkten bestimmt, ken-<br />

nengelernt hatte: die marxistische Lehre und Weltanschau-<br />

ung sowie ihre organisatorische Auswirkung.<br />

Zum zweiten Male in meinem Leben bohrte ich mich in<br />

diese Lehre der Zerstörung hinein – und diesmal freilich

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