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Künstliche Dämpfung der Begeisterung 183<br />

Zwei Dinge waren es, die mich damals innerlich ärgerten<br />

und die ich für schädlich hielt.<br />

Schon nach den ersten Siegesnachrichten begann eine ge-<br />

wisse Presse langsam und vielleicht für viele zunächst un-<br />

erkennbar einige Wermuttropfen in die allgemeine Begei-<br />

sterung fallen zu lassen. Es geschah dies unter der<br />

Maske eines gewissen Wohlwollens und Gutmeinens, ja<br />

einer gewissen Besorgtheit sogar. Man hatte Bedenken<br />

gegen eine zu große Überschwenglichkeit im Feiern<br />

derSiege. Man befürchtete, daß dieses in dieser Form einer<br />

sogroßen Nation nicht würdig und damit auch nicht<br />

entspre- chend sei. Die Tapferkeit und der Heldenmut<br />

des deut- schen Soldaten wären ja etwas ganz<br />

Selbstverständliches, so daß man darüber sich nicht so<br />

sehr von unüberlegten Freudenausbrüchen hinreißen<br />

lassen dürfe, schon um des Auslandes willen, dem<br />

eine stille und würdige Form der Freude mehr zusage als<br />

ein unbändiges Jauchzen usw. End-lich sollten wir Deutsche<br />

doch auch jetzt nicht vergessen, daß der Krieg nicht unsere<br />

Absicht war, mithin wir auch uns nicht zu schämen<br />

hätten, offen und männlich zu gestehen, daß wir jederzeit<br />

zu einer Versöhnung der Menschheit unseren Teil<br />

beitragen würden. Deshalb aber wäre es nicht<br />

klug, die Reinheit der Taten des Heeres durch zu<br />

großes Geschrei zu verrußen, da ja die übrige Welt für ein<br />

solches Gehaben nur wenig Ve rständnis aufbringen würde.<br />

Nichts bewundere man mehr als die Bescheidenheit, mit der<br />

ein wahrer Held seine Ta ten schweigend und ruhig – ver-<br />

gesse, denn darauf kam das Ganze hinaus.<br />

Statt daß man nun so einen Burschen bei seinen<br />

langenOhren nahm und zu einem langen Pfahl hin- und an<br />

einem Strick aufzog, damit dem Tintenritter die<br />

feiernde Nation nicht mehr sein ästhetis ches<br />

Empfinden zu beleidigen ver- mochte, begann man<br />

tatsächlich gegen die „unpassende“ Art des Siegesjubels mit<br />

Ermahnungen vorzugehen.<br />

Man hatte keine blasse Ahnung, daß die Begeisterung,<br />

erst einmal geknickt, nicht mehr nach Bedarf zu erwecken<br />

ist. Sie ist ein Rausch und ist in diesem Zustande weiter<br />

zu erhalten. Wie aber sollte man ohne diese Macht der Be-

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