27.12.2012 Aufrufe

Download Mein Kampf

Download Mein Kampf

Download Mein Kampf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

290 Monumentale Staatsbauten von einst<br />

Entsetzen sehen, wie armselig der Zuwachs seit dieser<br />

Zeitan bedeutenden künstlerischen Schöpfungen ist. Das<br />

gleiche gilt auch für Berlin und die meisten anderen<br />

Großstädte.<br />

Das Wesentliche aber ist doch noch folgendes: Unsere<br />

heutigen Großstädte besitzen keine das ganze Stadtbild<br />

beherrschenden Denkmäler, die irgendwie als Wahrzeichen<br />

der ganzen Zeit angesprochen werden könnten.Dies aber<br />

war in den Städten des Altertums der Fall, da fast jede<br />

ein besonderes Monument ihres Stolzes besaß. Nicht in den<br />

Privatbauten lag das Charakteristische der antiken Stadt,<br />

sondern in den Denkmälern der A llgemeinheit, die nicht<br />

für den Augenblick, sondern für die Ewigkeit bestimmt<br />

schienen, weil sich in ihnen nicht der Reichtum eines ein-<br />

zelnen Besitzers, sondern die Größe und Bedeutung der<br />

Allgemeinheit widerspiegeln sollte. So entstanden Denk-<br />

mäler, die sehr wohl geeignet waren, den einzelnen Be-<br />

wohner in einer Weise mit se iner Stadt zu verbinden, die<br />

uns heute manchmal fast unverständlichvorkommt. Denn<br />

was dieser vor Augen hatte, waren weniger die ärmlichen<br />

Häuser privater Besitzer als die Prachtbauten der ganzen<br />

Gemeinschaft. Ihnen gegenüber sank das Wohnhaus wirk-<br />

lich zu einer unbedeutenden Nebensächlichkeit zusammen.<br />

Wenn man die Größenverhältnisse der antiken Staats-<br />

bauten mit den gleichzeitigen Wohnhäusern vergleicht, so<br />

wird man erst die überragende Wucht und Gewalt dieser<br />

Betonung des Grundsatzes, den Werken der Öffentlichkeit<br />

in die erste Stellung zuzuweisen, verstehen. Was wir heute in<br />

den Trümmerhaufen und Ruinenfeldern der antiken Welt<br />

als wenige noch aufragende Kolosse bewundern, sind nicht<br />

einstige Geschäftspaläste, sondern Tempel und Staatsbau-<br />

ten; also Werke, deren Besitzer die Allgemeinheit war.<br />

Selbst im Prunke des Roms der Spätzeit nahmen den<br />

ersten Platz nicht die Villen und Paläste einzelner Bürger,<br />

sondern die Tempel und Thermen, die Stadien, Zirkusse,<br />

Aquädukte, Basiliken usw. des Staates, also des ganzen<br />

Volkes ein.<br />

Sogar das germanische Mittelalter hielt den gleichen<br />

leitenden Grundsatz, wenn auch unter gänzlich anderen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!