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Landläufige „patriotische“ Erziehung 471<br />

Form darstellt, ist es auch sehr schwer, Menschen auf diesehin<br />

zu erziehen oder gar zu verpflichten. Eine Form kann zu<br />

leicht zerbrechen. Einen klaren Inhalt aber besitzt – wie wir<br />

sahen – der Begriff „Staat“ heute nicht. So bleibt<br />

nichts übrig als die landläuf ige „patriotische“ Erziehung.<br />

Im alten Deutschland lag ihr Hauptgewicht in einer oft<br />

wenig klugen, aber meist sehr faden Verhimmelung kleiner<br />

und kleinster Potentaten, deren Menge von vornherein<br />

zum Verzicht auf eine umfassende Würdigung der wirklich<br />

Großen unseres Volkes zwang. Das Ergebnis war daher<br />

bei unseren breiten Massen eine nur sehr ungenügende<br />

Kenntnis der deutschen Geschichte. Es fehlt auch hier die<br />

große Linie.<br />

Daß man auf solche Weise nicht zu einer wahrhaftigen<br />

Nationalbegeisterung zu kommen vermochte, liegt auf<br />

derHand. Es fehlte unserer Erziehung die Kunst, aus dem<br />

ge-schichtlichen Werden unseres Volkes einige wenige<br />

Namen herauszuheben und sie zum Allgemeingut des<br />

gesamten deutschen Volkes zu machen, um so durch<br />

gleiches Wissenund gleiche Begeisterung auch ein<br />

gleichmäßig verbindendesBand um die ganze Nation zu<br />

schlingen. Man hat es nichtverstanden, die wirklich<br />

bedeutsamen Männer unseres Vol- kesin den Augen der<br />

Gegenwart als überragende Heroen erscheinen zu<br />

lassen, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sie zu<br />

konzentrieren und dadurch eine geschlossene Stimmung zu<br />

erzeugen. Man vermochte nicht, aus den<br />

verschiedenenUnterrichtsstoffen das für die Nation<br />

Ruhmvolle über das Niveau einer sachlichen Darstellung zu<br />

erheben und an sol- chen leuchtenden Beispielen den Na<br />

tionalstolz zu entflam- men. Es würde dies der damaligen<br />

Zeit als übler Chau- vinismus erschienen sein,<br />

den man in dieser Form wenig geliebt hätte.<br />

Der biedere dynastische Patriotismus schien<br />

angenehmer und leichter erträg lich als die brausende Leiden-<br />

schaft höchsten nationalen Stolzes. Jener war immer be-<br />

reit, zu dienen, diese konnte eines Tages zur Herrin wer-<br />

den. Der monarchistische Patriotismus endete in Veteranen-<br />

vereinen, die nationale Leidenschaft wäre in ihrem Wege<br />

schwer zu bestimmen gewesen. Si e ist wie ein edles Pferd,

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