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190 Bürgerliche Klassenparteien<br />

der bürgerlichen Demokratie überantwortete, macht er<br />

den Bock zum Gärtner.<br />

Dieses alles aber war nur die zwangsläufige Folge des<br />

Fehlens einer grundsätzlichen, dem Marxismus entgegen-<br />

gesetzten neuen Weltanschauung von stürmischem Erobe-<br />

rungswillen.<br />

So war das Ergebnis des Bismarckschen <strong>Kampf</strong>es nur<br />

eine schwere Enttäuschung.<br />

Lagen aber die Verhältnisse während des Weltkrieges<br />

oder zu Beginn desselben etwa anders? Leider nein.<br />

Je mehr ich mich damals mit dem Gedanken einer not-<br />

wendigen Änderung der Haltung der staatlichen Regie-<br />

rung zur Sozialdemokratie als der augenblicklichen Ver-<br />

körperung des Marxismus beschäftige, um so mehr er-<br />

kannte ich das Fehlen eines brauchbaren Ersatzes für diese<br />

Lehre. Was wollte man denn den Massen geben, wenn,<br />

angenommen, die Sozialdemokratie gebrochen worden<br />

wäre? Nicht eine Bewegung war vorhanden, von der man<br />

hätte erwarten können, daß es ihr gelingen würde, die<br />

großen Scharen der nun mehr oder weniger führerlos ge-<br />

wordenen Arbeiter in ihren Bann zu ziehen. Es ist un-<br />

sinnig und mehr als dumm, zu meinen, daß der aus der<br />

Klassenpartei ausgeschiedene internationale Fanatiker nun<br />

augenblicklich in eine bürgerliche Partei, also in eine neue<br />

Klassenorganisation, einrücken werde. Denn so unange-<br />

nehm dies verschiedenen Organisationen auch sein mag, so<br />

kann doch nicht weggeleugnet werden, daß den<br />

bürgerlichenPolitikern die Klassenscheidung zu einem sehr<br />

großen Teileso lange als ganz selbstverständlich erscheint,<br />

solange sie sich nicht politisch zu ihren Ungunsten<br />

auszuwirken beginnt.<br />

Das Ableugnen dieser Tatsache beweist nur die Frech-<br />

heit, aber auch die Dummheit der Lügner.<br />

Man soll sich überhaupt hüten, die breite Masse für<br />

dümmer zu halten, als sie ist. In politischen Angelegen-<br />

heiten entscheidet nicht selten das Gefühl richtiger als der<br />

Verstand. Die <strong>Mein</strong>ung aber, daß für die Unrichtigkeit<br />

dieses Gefühls der Masse doch deren dumme internationale<br />

Einstellung genügend spräche, kann sofort auf das gründ-

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