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242 Eine Entscheidung für immer<br />

ein Suchen als ein Wissen. Vieles war da verschwommen<br />

oder unklar, manches fehlte, aber nichts war vorhanden,<br />

das nicht wieder als Ze ichen einer ringenden Erkenntnis<br />

hätte gelten können.<br />

Was diese Menschen empfanden, das kannte auch ich: es<br />

war die Sehnsucht nach einer neuen Bewegung, die mehr<br />

sein sollte als Partei im bisherigen Sinne des Wortes.<br />

Als ich an diesem Abend wieder nach der Kaserne ging,<br />

hatte ich mir mein Urteil über diesen Verein schon gebildet.<br />

Ich stand vor der wohl schw ersten Frage meines Lebens:<br />

sollte ich hier beitreten, oder sollte ich ablehnen?<br />

Die Vernunft konnte nur zur Ablehnung raten, das Ge-<br />

fühl aber ließ mich nicht zur Ruhe kommen, und je öfter ich<br />

mir die Unsinnigkeit dieses ganzen Klubs vor Augen zu<br />

halten versuchte, um so öfter sprach wieder das Gefühl dafür.<br />

In den nächsten Tagen war ich ruhelos.<br />

Ich begann hin und her zu überlegen. Mich politisch zu<br />

betätigen, war ich schon längst ent schlossen; daß dies nur in<br />

einer neuen Bewegung zu geschehen vermochte, war mir<br />

ebenso klar, nur der Anstoß zur Tat hatte mir bis dahin<br />

immer noch gefehlt. Ich gehörte nicht zu den Menschen, die<br />

heute etwas beginnen, um morgen wieder zu enden und,<br />

wenn möglich, zu einer neuen Sache überzugehen. Gerade<br />

diese Überzeugung aber war mit der Hauptgrund, warum<br />

ich mich so schwer zu ei ner solchen neuen Gründung zu ent-<br />

schließen vermochte, die entweder alles werden mußte oder<br />

sonst zweckmäßigerweise überhaupt unterblieb. Ich wußte,<br />

daß dies für mich eine Entscheidung für immer werden<br />

würde, bei der es ein „Zurück“ niemals geben könnte.<br />

Für mich war es dann keine vorübergehende Spielerei, son-<br />

dern blutiger Ernst. Ich habe schon damals immer eine instinktive<br />

Abneigung gegenüber Menschen besessen, die alles<br />

beginnen, ohne auch nur etwas durchzuführen. Diese Hans-<br />

dampfe in allen Gassen waren mir verhaßt. Ich hielt die<br />

Tätigkeit dieser Leute für schlechter als Nichtstun.<br />

Das Schicksal selbst schi en mir jetzt einen Fingerzeig zu<br />

geben. Ich wäre nie zu einer der bestehenden großen Par-<br />

teien gegangen und werde die Gründe dafür noch näher

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