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260 Die monarchische Idee<br />

denn die Monarchen sind nur in den seltensten Fällen Aus-<br />

lesen der Weisheit und Vernunft oder auch nur des Cha-<br />

rakters, wie man diesgerne hinstellen möchte. Das glau-<br />

ben nur die berufsmäßigen Kriecher und Schleicher, aber<br />

alle geraden Menschen – und dies sind denn doch noch die<br />

wertvollsten des Staates – werden sich durch das Vertre-<br />

ten eines solchen Unsinns nur zurückgestoßen fühlen. Für<br />

sie ist eben Geschichte Geschichte und Wahrheit Wahrheit,<br />

auch wenn es sich dabei um Monarchen handelt. Nein, das<br />

Glück, einen großen Monarchen als großen Menschen zu<br />

besitzen, wird den Völkern so selten zuteil, daß sie schon<br />

zufrieden sein müssen, wenn die Bosheit des Schicksals<br />

wenigstens vom allerärgsten Mißgriff absieht.<br />

Somit kann der Wert und die Bedeutung der monarchi-<br />

schen Idee nicht in der Person des Monarchen selber liegen,<br />

außer der Himmel entschließt sich, die Krone einem genialen<br />

Helden wie Friedrich dem Großen oder einem weisen<br />

Charakter wie Wilhelm I. auf die Schläfen zu drücken. Dies<br />

kommt in Jahrhunderten einmal vor und kaum öfters.<br />

Sonst aber tritt die Idee hier vor die Person, indem nun<br />

der Sinn dieser Einrichtung ausschließlich in der Institution<br />

an sich zu liegen hat. Damit aber fällt der<br />

Monarchselber in den Kreis des Dienens . Auch er ist nun<br />

nur mehr ein Rad in diesem Werke und ist als solches<br />

demselben ver- pflichtet. Auch er hat sich nun dem höheren<br />

Zweck zu fügen und „monarchisch“ ist dann nicht mehr,<br />

wer den Träger der Krone schweigendan derselben<br />

freveln läßt, sondern wer dies verhütet. Läge nicht der<br />

Sinn in der Idee, son- dern in der „geheiligten“<br />

Person um jeden Preis, dürfte ja nicht einmal die<br />

Absetzung eines ersichtlich geistes- kranken Fürsten<br />

vorgenommen werden.<br />

Es ist notwendig, heute s chon dies niederzulegen, tauchen<br />

doch in letzter Zeit immer mehr die Erscheinungen wieder<br />

aus dem Verborgenen hervor, deren jämmerlicher Haltung<br />

der Zusammenbruch der Monarchie nicht am wenigsten<br />

mit zuzuschreiben ist. Mit einer gewissen naiven Un-<br />

verfrorenheit reden diese Leute jetzt wieder nur mehr<br />

von „ihrem“ König – den sie aber denn doch vor wenigen

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