27.12.2012 Aufrufe

Download Mein Kampf

Download Mein Kampf

Download Mein Kampf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zug nach Koburg 615<br />

der Musik und wehenden Fahnen in die Stadt marschieren<br />

werde.<br />

So geschah es dann auch.<br />

Schon auf dem Bahnhofsplatz empfing uns eine nach<br />

vielen Tausenden zählende, gröhlende und johlende<br />

Menschenmenge. „Mörder“, „Band iten“, „Räuber“, „Verbrecher“,<br />

waren die Kosenamen, mit denen uns die vorbildlichen<br />

Begründer der deutschen Republik liebreich überschütteten.<br />

Die junge SA. hielt mustergültige Ordnung, die Hundert-<br />

schaften formierten sich auf dem Platz vor dem Bahnhof<br />

und nahmen zunächst von den Anpöbelungen keine Notiz.<br />

Durch ängstliche Polizeiorgane wurde der abmarschierende<br />

Zug in der für uns alle ganz fremden Stadt nicht, wie bestimmt,<br />

in unser Quartier, eine an der Peripherie Koburgs<br />

liegende Schützenhalle, sondern in den Hofbräuhauskeller,<br />

nahe dem Zentrum der Stadt, geleitet. Links und rechts<br />

vom Zuge nahm das Toben der begleitenden Volksmassen<br />

immer mehr zu. Kaum daß die letzte Hundertschaft in den<br />

Hof des Kellers eingebogen war, versuchten auch schon<br />

große Massen, unter ohrenbetäubendem Geschrei nach-<br />

zurücken. Um dies zu verhüten, schloß die Polizei den<br />

Keller ab. Da dieser Zustand ein unerträglicher war, ließ<br />

ich nun die SA. noch einmal antre ten, ermahnte sie kurz<br />

und forderte von der Polizei die augenblickliche Öffnung<br />

der Tore. Nach längerem Zögern kam sie dem auch nach.<br />

Wir marschierten nun den Weg, den wir gekommen<br />

waren, wieder zurück, um zu unserem Quartier zu gelan-<br />

gen, und da mußte nun allerdings endlich Front gemacht<br />

werden. Nachdem man durch Schreien und beleidigende<br />

Zurufe die Hundertschaften nicht aus der Ruhe hatte brin-<br />

gen können, griffen die Vertreter des wahren Sozialismus,<br />

der Gleichheit und Brüderlichkeit, zu Steinen. Damit war<br />

unsere Geduld zu Ende, und so hagelte es zehn Minuten<br />

lang links und rechts vernichtend nieder, und eine Viertel-<br />

stunde später war nichts Rotes mehr auf den Straßen zu<br />

sehen.<br />

Nachts kam es noch zu schweren Zusammenstößen. Pa-<br />

trouillen der SA. hatten Nationalsozialisten, die einzeln

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!