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524 Aufklärung über die Friedensverträge<br />

einander, verglich sie Punkt für Punkt, zeigte die in Wirk-<br />

lichkeit geradezu grenzenlose Humanität des einen Ver-<br />

trages im Gegensatz zur unmenschlichen Grausamkeit des<br />

zweiten, und das Ergebnis war ein durchschlagendes. Ich<br />

habe über dieses Thema damals in Versammlungen von<br />

zweitausend Menschen gesprochen, in denen mich oft<br />

dieBlicke aus dreitausendsechshundert feindlichen Augen<br />

tra- fen. Und drei Stunden später hatte ich vor mir<br />

eine wogende Masse voll heiligster Empörung und<br />

maßlosestem Grimm. Wieder war aus Herzen und<br />

Gehirnen einer nach Tausenden zählenden Menge<br />

eine große Lüge heraus- gerissen und dafür eine<br />

Wahrheit eingepflanzt worden.<br />

Die beiden Vorträge, nämlich über „Die wahren Ur-<br />

sachen des Weltkrieges“ und über „Die Friedensverträge<br />

von Brest-Litowsk und Versailles“, hielt ich damals für die<br />

allerwichtigsten, so daß ich sie Dutzende Male in immer<br />

neuer Fassung wiederholte und wiederholte, bis wenigstens<br />

über diesen Punkt eine besti mmte, klare und einheitliche<br />

Auffassung unter den Menschen verbreitet war, aus denen<br />

sich die Bewegung ihre ersten Mitglieder holte.<br />

Diese Versammlungen hatten für mich selbst noch das<br />

Gute, daß ich mich langsam zum Massenversammlungs-<br />

redner umstellte, daß mir das Pathos geläufig wurde und<br />

die Geste, die der große, tausend Menschen fassende Raum<br />

erfordert.<br />

Ich habe zu jener Zeit, außer, wie schon betont, in klei-<br />

nen Zirkeln, keine Aufklär ung in dieser Richtung von den<br />

Parteien gesehen, die heute den Mund voll nehmen und<br />

tun, als ob s i e einen Wandel in der öffentlichen <strong>Mein</strong>ung<br />

herbeigeführt hätten. Wenn aber ein sogenannter natio-<br />

naler Politiker irgendwo einen Vortrag in dieser<br />

Richtunghielt, dann nur vor Kreisen, die selbst schon meist<br />

seinerÜberzeugung waren, und bei denen das Vorgebrachte<br />

höch- stens eine Bestärkung der eigenen Gesinnung<br />

darstellte. Darauf aber kam es damals nicht an,<br />

sondern ausschließ- lich darauf, diejenigen Menschen<br />

durch Aufklärung und Propaganda zu gewinnen,<br />

die bisher ihrer Erziehung und Einsicht nach auf<br />

gegnerischem Boden standen.

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