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Die ersten feindlichen Flugblätter 207<br />

Ihr Inhalt war fast stets, wenn auch mit einigen Ab-<br />

wechslungen in der Form der Darstellung, derselbe, näm-<br />

lich: daß die Not in Deutschland immer größer werde; die<br />

Dauer des Krieges endlos sei, während die Aussicht, ihn zu<br />

gewinnen, immer mehr schwinde; das Volk in der Heimat<br />

sehne sich deshalb auch nach Frieden, allein der „Militaris-<br />

mus“, sowie der „Kaiser“ erlaubten dies nicht; die ganze<br />

Welt – der dies sehr wohl bekannt sei – führe deshalb<br />

auch nicht den Krieg gegen das deutsche Volk, sondern vielmehr<br />

ausschließlich gegen den einzig Schuldigen, den Kaiser;<br />

der <strong>Kampf</strong> werde daher nicht früher ein Ende nehmen,<br />

bisdieser Feind der friedlichen Menschheit beseitigt sei;<br />

die freiheitlichen und demokratischen Nationen<br />

würden aber nach Beendigung des Krieges das<br />

deutsche Volk in den Bund des ewigen<br />

Welttfriedens aufnehmen, der von der Stunde der<br />

Vernichtung des „preußischen Militarismus“ an gesichert<br />

sei.<br />

Zur besseren Illustration des so Vorgebrachten wurden<br />

dann nicht selten „Briefe aus der Heimat“ abgedruckt,<br />

deren Inhalt diese Behauptungen zu bestätigen schien.<br />

Im allgemeinen lachte man damals nur über alle diese<br />

Versuche. Die Flugblätter wurden gelesen, dann nach rück-<br />

wärts geschickt zu den höheren Stäben und meist wieder<br />

vergessen, bis der Wind abermals eine Ladung von oben in<br />

die Gräben hineinbeförderte; es waren nämlich meistens<br />

Flugzeuge, die zum Herüberbringen der Blätter dienten.<br />

Eines mußte bei dieser Art von Propaganda bald auf-<br />

fallen, daß nämlich in jedem Frontabschnitt, in dem sich<br />

Bayern befanden, mit außerordentlicher Konsequenz immer<br />

gegen Preußen Front gemacht wurde, mit der Versicherung,<br />

daß nicht nur einerseits Pr eußen der eigentlich Schuldige<br />

und Verantwortliche für den ganzen Krieg sei, sondern daß<br />

andererseits gegen Bayern im besonderen auch nicht das<br />

geringste an Feindschaft vorhanden wäre; freilich könnte<br />

man ihm aber auch nicht helfen, solange es eben im Dienste<br />

des preußischen Militarismus m ittue, diesem die Kastanien<br />

aus dem Feuer zu holen.<br />

Die Art der Beeinflussung begann tatsächlich schon im

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