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Zentrifugale Kräfte der Völker Österreichs 77<br />

der Monarchie Nationalst aaten zu bilden begannen, deren<br />

Staatsvölker, rassisch mit den einzelnen österreichischen<br />

Volkssplittern verwandt oder gleich, nunmehr ihrerseits<br />

mehr Anziehungskraft auszuüben vermochten, als dies um-<br />

gekehrt dem Deutschösterreicher noch möglich war.<br />

Selbst Wien konnte auf die Dauer diesen <strong>Kampf</strong> nicht<br />

mehr bestehen.<br />

Mit der Entwicklung von Budapest zur Großstadt hatte<br />

es zum ersten Male eine Rivalin erhalten, deren Aufgabe<br />

nicht mehr die Zusammenfassung der Gesamtmonarchie war,<br />

sondern vielmehr die Stärkung eines Teiles derselben. In<br />

kurzer Zeit schon sollte Prag dem Beispiel folgen, dann<br />

Lemberg, Laibach usw. Mit dem Aufstieg dieser einstmali-<br />

gen Provinzstädte zu nationalen Hauptstädten einzelner<br />

Länder bildeten sich nun auch Mittelpunkte für ein mehr<br />

und mehr selbständiges Kulturleben derselben. Erstda-<br />

durch aber erhielten die völkisch-politischen Instinkte ihre<br />

geistige Grundlage und Vertiefung. Es mußte so einmal der<br />

Zeitpunkt herannahen, da diese Triebkräfte der einzelnen<br />

Völker mächtiger wurden als die Kraft der gemeinsamen<br />

Interessen, und dann war es um Österreich geschehen.<br />

Diese Entwicklung ließ sich seit dem Tode Josephs II.<br />

inihrem Laufe sehr deutlich feststellen. Ihre Schnelligkeit<br />

war von einer Reihe von Faktoren abhängig, die zum<br />

Teil in der Monarchie selber lagen, zum<br />

anderen Teil aber das Ergebnis der jeweiligen<br />

außenpolitischen Stellung des Reiches bildeten.<br />

Wollte man den <strong>Kampf</strong> für die Erhaltung dieses<br />

Staatesernstlich aufnehmen und durchfechten, dann konnte<br />

nur eine ebenso rücksichtslose wie beharrliche<br />

Zentralisierung allein zum Ziele führen. Dann mußte<br />

aber vor allem durch die prinzipielle Festlegung<br />

einer einheitlichen Staatssprache dierein formelle<br />

Zusammengehörigkeit betont, der Verwaltungaber das<br />

technische Hilfsmittel in die Hand gedrückt wer- den, ohne<br />

das ein einheitlicher Staat nun einmal nicht zu bestehen<br />

vermag. Ebenso konnte nur dann auf die Dauer<br />

durch Schule und Unterricht eine einheitliche Staatsgesin-<br />

nung herangezüchtet werden. Dies war nicht in zehn oder

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