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Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n die Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>, die in West<strong>de</strong>utschland<br />
führend waren, in Ost<strong>de</strong>utschland neu etabliert, und sie erhielten eine füh-<br />
ren<strong>de</strong> Rolle bei <strong>de</strong>r Versorgung mit sozialen Dienstleistungen. Das führte zu<br />
einem grundlegen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r kommunalen ost<strong>de</strong>utschen Institutionen-<br />
landschaft und zum Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Zuständigkeiten bei <strong>de</strong>r Erbringung und<br />
Finanzierung von sozialen Leistungen (Backhaus-Maul/Olk 1993). Dabei war<br />
es folgenreich, dass die Akteure über geringe Erfahrungen mit <strong>de</strong>r kommu-<br />
nalen Selbstverwaltung verfügten (vgl. ebd.). So konnten Angerhausen u. a.<br />
in einer Studie zur „Transformation intermediärer Organisationen“ in <strong>de</strong>r<br />
Nachwen<strong>de</strong>zeit zeigen, dass Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
in erster Linie ihre gesetzlichen Pflichtaufgaben erfüllen. Darüber hinausge-<br />
hen<strong>de</strong> Möglichkeiten, auch als sozialpolitische Akteure zu agieren, wur<strong>de</strong>n<br />
weitestgehend vernachlässigt (vgl. Angerhausen u. a.1996), die intermediären<br />
Organisationen in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn wiesen insgesamt <strong>de</strong>utlich geringere<br />
Aktivitäten hinsichtlich einer sozialpolitischen Mitgestaltung auf als in<br />
<strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Mit <strong>de</strong>r Systemtransformation wur<strong>de</strong>n neue Leitbil<strong>de</strong>r<br />
(u. a. auch zur Altenpflege) auf die neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r übertragen, die<br />
<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r ehemaligen DDR herausgebil<strong>de</strong>ten Leiti<strong>de</strong>en diametral entgegenstehen.<br />
Wie das Beispiel <strong>de</strong>s verbandlichen Selbstverständnisses in <strong>de</strong>n neuen<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn zeigt, wur<strong>de</strong> zwar ein Transfer <strong>de</strong>r Institutionenlandschaft<br />
und von sozialstaatlichen Prinzipien <strong>de</strong>r BRD auf die neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
in Gang gesetzt, auf <strong>de</strong>r sozio-kulturellen Ebene bestehen jedoch weiterhin<br />
Unterschie<strong>de</strong> zwischen Ost- und West<strong>de</strong>utschland (Pfau-Effinger/Geissler<br />
2002). Inwieweit diese Differenzen immer noch fortbestehen, wird ebenfalls<br />
Gegenstand <strong>de</strong>s Forschungsprojekts sein.<br />
Als Folge dieser Überlegungen gehen wir davon aus, dass die lokale Netzwerkbildung<br />
in <strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, wo die Akteure auf weit größere<br />
Erfahrungen in <strong>de</strong>r kommunalen Selbstorganisation und Vernetzung zurückgreifen<br />
können, stärker ausgeprägt ist als in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn.<br />
Milieubindung<br />
Zu<strong>de</strong>m bestehen Differenzen hinsichtlich <strong>de</strong>r Milieubindung in Ost- und<br />
West<strong>de</strong>utschland. Traditionell weisen ost<strong>de</strong>utsche Parteien, Vereine und Verbän<strong>de</strong><br />
eine schwächere Milieubindung als die west<strong>de</strong>utschen auf (Roth 2001).<br />
Man kann davon ausgehen, dass eine stärkere Milieubindung zu einem höheren<br />
Grad <strong>de</strong>r sozialen Kohäsion im Sinne von geteilten kulturellen Werten<br />
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