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<strong>de</strong>nen Dachverbän<strong>de</strong>n zusammengeschlossen, die i<strong>de</strong>ologisch untereinan<strong>de</strong>r<br />

konkurrierten, aber auch kooperierten. Entschei<strong>de</strong>nd war, dass anstelle <strong>de</strong>r<br />

Eltern sukzessive diese Vereine die Trägerschaft von mehreren Einrichtungen<br />

übernahmen und sich dadurch stärker professionalisieren konnten, als dies<br />

einer Elterninitiative in <strong>de</strong>r Regel möglich ist. Heute gibt es mehrere stadt-<br />

weit operieren<strong>de</strong> Vereine in diesem Teilbereich, die jeweils zwischen 10 und<br />

30 Einrichtungen betreiben und einen eigenen professionellen Stab besitzen.<br />

Nicht zuletzt <strong>de</strong>shalb, weil hier nicht länger nur eine unorganisierte Vielzahl<br />

von Kleinvereinen wirkte, konnte <strong>de</strong>r Stadt „ein Deal“ angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

Wenn die Finanzierung <strong>de</strong>r Initiativen entsprechend verbessert wür<strong>de</strong>, könnte<br />

man das bei <strong>de</strong>n Initiativen vorhan<strong>de</strong>ne Potenzial und Know-how (die Mobilisierung<br />

von Kontakten, das Fin<strong>de</strong>n und Adaptieren von Räumen usw.)<br />

nutzen, um schnell und unbürokratisch die fehlen<strong>de</strong>n Plätze zu schaffen.<br />

Die Kommune lancierte mit <strong>de</strong>m „Sofortprogramm Kin<strong>de</strong>rbetreuung“ ein<br />

För<strong>de</strong>rprogramm, das im Hinblick auf Finanzierung und die begleiten<strong>de</strong><br />

fachliche und administrative Unterstützung auf die Bedürfnisse von Elterninitiativen<br />

und kleinen Trägern zugeschnitten war. Es beinhaltete eine unkomplizierte<br />

För<strong>de</strong>rung von Investitionskosten (für je<strong>de</strong>n neuen Platz eine<br />

Pauschale von 2.500 €) und eine verbesserte Subventionierung <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />

Kosten.<br />

Ein weiterer Punkt, <strong>de</strong>r die Be<strong>de</strong>utung von Aushandlungsprozessen und<br />

Öffentlichkeitsarbeit als Mittel zur Freisetzung einer lokalen Angebots-Nachfrage-Dynamik<br />

illustriert, war die „Übersetzungsarbeit“ <strong>de</strong>r Vereine und<br />

Dachverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Startphase <strong>de</strong>s Programms. Sie gingen in die Stadtviertel,<br />

organisierten Versammlungen, warben für selbstorganisierte Kin<strong>de</strong>rlä<strong>de</strong>n<br />

und boten ihre professionelle Unterstützung bei <strong>de</strong>r Gründung von Elterninitiativen<br />

an. Diese anfänglichen Info-Meetings waren wichtig, damit das<br />

Sofortprogramm <strong>de</strong>r Stadt auch von potentiellen Adressaten angenommen<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Zentral für die Festigung eines Vertrauensklimas zwischen allen Beteiligten<br />

war, dass sich die Verantwortlichen im Stadtschulamt gegen <strong>de</strong>n zunächst<br />

zögerlichen Stadtrat mit ihrem festen Vorhaben durchsetzen konnten, bei <strong>de</strong>r<br />

Einrichtungsvergabe mit <strong>de</strong>m System <strong>de</strong>s Korporatismus und <strong>de</strong>s Proporz<br />

abzuschließen. Dabei ging es nicht nur um die Aufwertung eines erweiterten<br />

Trägerpluralismus und speziell auch kleiner Träger im Dialog über Ziele und<br />

Qualitäten, son<strong>de</strong>rn auch ganz handfest bei <strong>de</strong>r Vergabepraxis und damit <strong>de</strong>r<br />

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