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tung und Unterstützung bei jungen Menschen im Übergang von Schule und<br />

Beruf sowie nie<strong>de</strong>rschwellige Angebote anbieten.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass alte Strukturen aus kommunalen Zeiten in die<br />

neuen SGB II-Strukturen zunächst übernommen wur<strong>de</strong>n. Hierbei gab es<br />

einen Konsens mit <strong>de</strong>n Jugendhilfe- und Maßnahmeträgern über die Fort-<br />

führung dieser Strukturen. Mit <strong>de</strong>n durch das SGB II neu organisierten<br />

Finanzierungsströmen und <strong>de</strong>r neuen Einkaufspolitik hat sich jedoch das<br />

vormals „konkordanz<strong>de</strong>mokratische“ Entscheidungsmuster in <strong>de</strong>r jugend-<br />

hilfepolitischen „policy community“ in Fragen <strong>de</strong>r Finanzierung zugunsten<br />

eines eher kompetitiven Verhältnisses verschoben. Die Kooperationspartner<br />

im ARGE-Netzwerk für Jugendliche setzen eher auf „strategisches Warten“<br />

und for<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>r ARGE ein Zugehen auf die Akteure. Die ARGE gerät<br />

dadurch in eine strategische Führungsfunktion, die sie jedoch aufgrund ihres<br />

unklaren Akteursstatus nicht auszufüllen vermag. Die gol<strong>de</strong>nen Zügel <strong>de</strong>s<br />

Einglie<strong>de</strong>rungstitels erweisen sich dabei als zentrale Ressource zur Steue-<br />

rung im Netzwerk. Allerdings wer<strong>de</strong>n diese eingeschränkt durch die zentrale<br />

Einkaufs- und Vergabepolitik, die das Netzwerk in atomisierte Auftragge-<br />

ber-Auftragnehmer-Beziehungen zerlegt. Für alle beteiligten Akteure gilt<br />

dabei, dass Metadiskussionen und strategische Zielreflexionen auf <strong>de</strong>r Ebene<br />

<strong>de</strong>s institutionellen Netzwerk<strong>de</strong>signs nicht stattfin<strong>de</strong>n. An ihre Stelle treten<br />

organisationsintern wie -extern die Dauerbeobachtung <strong>de</strong>r jeweiligen mikro-<br />

politischen Umwelt, die gegenseitige Absicherung von Positionen und Hand-<br />

lungen sowie die Suche nach Bündnispartnern. Vernetzung wird unter diesen<br />

Bedingungen als „Kampfaufgabe“ <strong>de</strong>finiert, bei <strong>de</strong>r die Akteure laufend<br />

hören müssen, ob sie noch richtig verortet sind. Summa summarum lässt sich<br />

<strong>de</strong>mnach nicht von einem stabilen Netzwerk<strong>de</strong>sign in <strong>de</strong>r JobCenter Region<br />

Hannover sprechen. We<strong>de</strong>r sind die beteiligten Akteure noch die institutio-<br />

nellen Spielregeln geklärt. Dies eröffnet <strong>de</strong>n Akteuren innerhalb <strong>de</strong>r JobCen-<br />

ter Region ebenso wie <strong>de</strong>n Akteuren im ARGE-Netzwerk die Möglichkeit,<br />

die Mehr<strong>de</strong>utigkeiten <strong>de</strong>r komplexen Regelungsstruktur in ihrem Sinn zu nut-<br />

zen, um ihre Interessen zu schützen und/o<strong>de</strong>r Antworten auf Umweltverän<strong>de</strong>-<br />

rungen zu fin<strong>de</strong>n. Am Beispiel <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>s Verhältnisses<br />

von PACE und U25-JobCenter zeigt sich, dass die kontroversen Positionen<br />

klar im ARGE-Netzwerk herausgearbeitet wur<strong>de</strong>n, jedoch alle beteiligten<br />

Akteure nach Bündnispartnern suchen, um <strong>de</strong>n noch offenen Politikprozess<br />

in ihre Richtung zu lenken. Dabei wer<strong>de</strong>n diese Kontroversen über mehrere,<br />

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