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Dabei ist die Metapher <strong>de</strong>s Netzwerks geeignet, das komplexe Zusammen-<br />

spiel (teil-)autonomer Akteure zu beschreiben. In diesen vernetzten Struktu-<br />

ren gibt es keine klare Trennung von Staat und Gesellschaft mehr. Für das<br />

politisch-administrative System ist die Arbeit sehr viel anspruchsvoller als<br />

eine mehr o<strong>de</strong>r weniger hierarchische Steuerung.<br />

Im Politikfeld Soziales auf kommunaler Ebene ist zwar die Zusammenar-<br />

beit mit gesellschaftlichen Akteuren über die Grenzen <strong>de</strong>s PAS hinaus nichts<br />

Neues, sie ist bisher allerdings kaum unter Governance-Aspekten betrachtet<br />

wor<strong>de</strong>n. Hierin liegt eine Herausfor<strong>de</strong>rung, das Beson<strong>de</strong>re dieser Perspektive<br />

<strong>de</strong>utlich zu machen. Als Analysefokus eignet sich die Governance-Perspek-<br />

tive erst dann, wenn die Hintergrün<strong>de</strong> spezifischer institutioneller Arrange-<br />

ments untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist zu untersuchen, was die spezifische institutionelle Ausgangslage in<br />

einzelnen Kommunen<br />

– für die Entstehung o<strong>de</strong>r Nicht-Entstehung von Governance-Strukturen,<br />

– für die Zusammenarbeit und Entwicklung neuer Regelungen in diesen<br />

Strukturen,<br />

– für die kollektive Verbindlichkeit von Entscheidungen und<br />

– für <strong>de</strong>ren Legitimität<br />

be<strong>de</strong>utet. Zu Governance-Prozessen gehört immer auch die Anpassung von<br />

institutionellen Kontexten o<strong>de</strong>r Netzwerkstrukturen (vgl. Benz 2004, S. 20).<br />

Für die aktuelle Untersuchung be<strong>de</strong>utet dies, <strong>de</strong>r Frage nachzugehen, ob<br />

Kommunen, die bereits vernetzte Strukturen aufweisen, die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Prozesses besser bewältigen als Kommunen, die in herkömmlichen<br />

Strukturen arbeiten. Des Weiteren ist von Interesse, ob erstere eine<br />

höhere kollektive Verbindlichkeit erzeugen können.<br />

2.4.2 Wissen und Lernen<br />

In <strong>de</strong>r Politikwissenschaft entwickelt sich zunehmend eine lerntheoretische Diskus-<br />

sion, <strong>de</strong>ren Erklärungsansätze sich komplementär zu machttheoretischen Überle-<br />

gungen darstellen (Maier u. a. 2003). Dabei wird Kognition bzw. soziale Kognition<br />

berücksichtigt, wobei letzteres sich darauf bezieht, dass Verhandlungsprozesse in<br />

Governance-Strukturen mitberücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Hier kommt die Be<strong>de</strong>utung von<br />

Kommunikation und das „Zusammenspiel individueller und institutionalisierter<br />

Wissensstrukturen“ (Hiller 2005, S. 13) in <strong>de</strong>n Blick.<br />

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