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Außer<strong>de</strong>m ist bereits angemerkt wor<strong>de</strong>n, dass die lokalen Governance-<br />

Systeme nicht als geschlossene Systeme betrachtet wer<strong>de</strong>n können, weil Bund<br />

und vor allem die Län<strong>de</strong>r wichtige Rahmenbedingungen vorgeben und damit<br />

zum Teil auch <strong>de</strong>n Gestaltungsrahmen für die lokale Politik abstecken bzw.<br />

Vorgaben machen, die lokal „verarbeitet“ wer<strong>de</strong>n müssen. Ohne dass wir hier<br />

<strong>de</strong>tailliert auf die jeweilige Lan<strong>de</strong>spolitik eingehen, wird das an manchen<br />

Punkten <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n. Die Ausgangsbedingungen sind dabei in Bayern<br />

und Hessen unterschiedlich. Wo man in Hessen vieles schon länger <strong>de</strong>r<br />

Aushandlung auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene überlässt (z. B. räumliche Voraussetzungen,<br />

Personalschlüssel), gibt das Land in Bayern traditionell sehr viel<br />

<strong>de</strong>tailliertere Regelungen und Standards vor. Die Ten<strong>de</strong>nz ist in bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />

allerdings die gleiche; sie geht in Richtung Deregulierung und (Teil-)<br />

Kommunalisierung.<br />

Für die Betrachtung <strong>de</strong>r lokalen Entwicklungen macht es Sinn, das En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r 1980er Jahre als zeitlichen Ausgangspunkt zu wählen. Damals stan<strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong> Städte vor einer ähnlichen Herausfor<strong>de</strong>rung. In längeren Jahren <strong>de</strong>r<br />

CDU- bzw. CSU-Stadtregierung war <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesbetreuung<br />

wenig Aufmerksamkeit geschenkt wor<strong>de</strong>n, und es hatte kaum ein Ausbau<br />

stattgefun<strong>de</strong>n. Als En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1980er Jahre das Fehlen von Betreuungsplätzen<br />

für Kin<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Alters zu einem Politikum wur<strong>de</strong>, kam in Frankfurt<br />

eine rot-grüne Stadtregierung ans Ru<strong>de</strong>r; Ähnliches passierte einige Jahre<br />

später in München. Die Herausfor<strong>de</strong>rung zu einem Angebotsausbau wur<strong>de</strong><br />

in München in Anknüpfung an eine Tradition aktiver kommunaler Versorgungspolitik<br />

angegangen, während man in Frankfurt auf eine ganz an<strong>de</strong>re<br />

Erfahrung aufbauen konnte. Hier hatte (neben Berlin) in <strong>de</strong>n 1970er Jahren<br />

die Kin<strong>de</strong>rla<strong>de</strong>nbewegung ihre Wurzeln, und die kommunalen Planer trugen<br />

<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung und Rolle aktiver Elternschaft im Rahmen einer<br />

„aktivieren<strong>de</strong>n“ Kooperations- und Entwicklungspolitik Rechnung.<br />

Frankfurt<br />

Ein wichtiger Ausgangspunkt in Frankfurt war, dass es auf Seiten <strong>de</strong>r rotgrünen<br />

Stadtregierung und wesentlicher Teile in <strong>de</strong>r Verwaltung ein klares<br />

Bekenntnis zu einer „pluralistischen Trägerlandschaft“, genauer, zum Nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>ner Träger, Angebote und Einrichtungen, aber auch<br />

Verbän<strong>de</strong> und Interessenvertretungen gab. Pluralismus wur<strong>de</strong> als erfor<strong>de</strong>rlich<br />

dafür angesehen, dass Eltern von ihrem Wunsch- und Wahlrecht faktisch<br />

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