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2.6 Governance, Lernen und Verbindlichkeit –<br />
ein Ausblick<br />
Das Mo<strong>de</strong>llprojekt sowie die vorläufige Auswertung zum laufen<strong>de</strong>n DFG-<br />
Projekt haben damit insgesamt bestätigt, dass Interaktion und Kommunikati-<br />
on in Governance-Strukturen die Verän<strong>de</strong>rung von Wissen und damit Lernen<br />
unterstützen und damit dazu beitragen, die Verbindlichkeit getroffener Ent-<br />
scheidungen zu erhöhen. Erste Thesen konnten formuliert und reformuliert<br />
wer<strong>de</strong>n und als neuer Arbeitsauftrag in die Projektarbeit zurückfließen.<br />
Gleichzeitig ist auch <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n, was es noch zu tun gibt:<br />
– Die für die vorliegen<strong>de</strong>n Ausführungen als Maßstab für Lernen herangezogenen<br />
Verhaltensän<strong>de</strong>rungen sind auf <strong>de</strong>r kognitiven Ebene nachzuweisen.<br />
– Diskussionswürdig ist auch <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>te Verbindlichkeitsbegriff, <strong>de</strong>r<br />
bislang normativ ausgerichtet ist.<br />
– Bisher haben wir Lernprozesse in <strong>de</strong>n Blick genommen, die <strong>de</strong>n Aufbau<br />
einer beteiligungs-, bedarfs- und ressourcenorientierten Sozialplanung<br />
för<strong>de</strong>rn. Die Frage, wie sich kontraproduktive Lernprozesse auf die<br />
Verbindlichkeit auswirken, ist ebenfalls an das empirische Material zu<br />
stellen.<br />
– Die Rückbindung an wissenssoziologische Theorien, die in einen systemtheoretischen<br />
Kontext eingebettet wer<strong>de</strong>n sollen, ist noch genauer auszuarbeiten.<br />
Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re mit Blick auf die Frage, wie die Überwindung<br />
<strong>de</strong>r Kommunikationsgrenzen zwischen Individuum, Netzwerk<br />
und Organisation gedacht wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Für han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Akteure vor Ort ist wahrscheinlich insbeson<strong>de</strong>re die Frage<br />
von Interesse, welche Bedingungen dazu beitragen, dass in Kommunen mit<br />
einer wenig ausgeprägten Governance-Struktur Prozesse <strong>de</strong>s Verän<strong>de</strong>rungslernens<br />
initiiert wer<strong>de</strong>n können. Dabei liegt die Be<strong>de</strong>utung von Kapazitätsfragen,<br />
wie z. B. die Einrichtung einer Sozialplanerstelle, o<strong>de</strong>r die politische<br />
Unterstützung durch <strong>de</strong>n Rat, auf <strong>de</strong>r Hand. Schwieriger wird es zu erklären,<br />
wie das Zusammenspiel von institutionellen und kognitiven Faktoren aufeinan<strong>de</strong>r<br />
abgestimmt sein sollte, um alte Arbeitsstrukturen überwin<strong>de</strong>n zu<br />
können.<br />
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