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National- bzw. Wohlfahrtsstaaten organisierte „Soziale“. Die nationalstaatli-<br />

che und räumlich-entfrem<strong>de</strong>te Regierungsform <strong>de</strong>s Sozialstaates wird durch<br />

eine community-bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und territorialisierte I<strong>de</strong>ntity policy abgelöst. Die<br />

Konsequenz <strong>de</strong>s Wechsels <strong>de</strong>r Regierungsformen be<strong>de</strong>utet eine Reorganisa-<br />

tion <strong>de</strong>s einheitlichen Raums <strong>de</strong>s Sozialen. Außerhalb <strong>de</strong>r Community gibt<br />

es keine Hilfe. Notwendig wer<strong>de</strong>n neue Herrschaftstechnologien gegenüber<br />

all <strong>de</strong>njenigen, die ausgeschlossen und marginalisiert wer<strong>de</strong>n. Neue Räume<br />

einer panoptischen Herrschaft entstehen, für die heruntergekommene Sozi-<br />

alwohnungen, überfüllte Gefängnisse, Obdachlosen-Container, Asylanten-<br />

Schiffe, „schrumpfen<strong>de</strong> Städte“ und an<strong>de</strong>re Raumformen eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n Mikro-Machträumen entstehen zugleich aber auch wil<strong>de</strong> Räume, die<br />

eine gewisse Eigenständigkeit erobern können. Mit Foucault ergibt sich eine<br />

diskursive Governance-Forschung, die sich um die Frage <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>r Macht<br />

und <strong>de</strong>s Wissens in <strong>de</strong>r Steuerung <strong>de</strong>r Stadt bemüht. Sie formuliert Regime<br />

<strong>de</strong>r Technologien, die eine Regierung <strong>de</strong>r Stadt jenseits <strong>de</strong>r formalen Herr-<br />

schaftsformen durchsetzen. Um die implizite Logik <strong>de</strong>r Regimepraktiken zu<br />

erforschen, sollen die charakteristischen Formen <strong>de</strong>r Sichtbarkeit und Wahr-<br />

nehmungsgeografien untersucht wer<strong>de</strong>n, die sich an bestimmten Orten und<br />

ihren Milieus manifestieren. Die subjektiven Sichtweisen sollen als intenti-<br />

onal verstan<strong>de</strong>n und nach <strong>de</strong>r Integration in das vorhan<strong>de</strong>ne Vokabular und<br />

<strong>de</strong>n Produktionsweisen von Wissensbestän<strong>de</strong>n analysiert wer<strong>de</strong>n. Ziel ist die<br />

I<strong>de</strong>ntifikation bestimmter Rationalitäten <strong>de</strong>r städtischen Gouvernementalität<br />

und ihrer Technologien (vgl. Isin 2000). Die mo<strong>de</strong>rne Stadt mit ihrer Inte-<br />

gration von städtischer Politik und territorialer Räumlichkeit mutiert zu einer<br />

Stadt <strong>de</strong>r fragmentierten Räume, in <strong>de</strong>nen die städtische Politik-Struktur nur<br />

noch als ein Akteur unter vielen aufzufin<strong>de</strong>n ist.<br />

6.3 Interpretationsspielräume <strong>de</strong>r ost<strong>de</strong>utschen<br />

Transformation<br />

Die Argumentation wird durch eine Darstellung <strong>de</strong>r sozialwissenschaft-<br />

lichen Forschung fortgesetzt, die sich als Transformationsforschung generiert<br />

und auf die <strong>de</strong>r Ansatz <strong>de</strong>r diskursiven Governance-Forschung im Weiteren<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n soll. Transformationsforschung in diesem Sinne ist eine<br />

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