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2.2 Zur Verknüpfung von Governance, Lernen<br />

und Verbindlichkeit<br />

Für die Bewältigung von neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen, wie sie z. B. <strong>de</strong>r Prozess<br />

<strong>de</strong>r Kommunalisierung sozialer Hilfen für alle beteiligten Akteursgruppen<br />

mit sich bringt, ist Lernen eine unabdingbare Voraussetzung. In diesem Zu-<br />

sammenhang ist die Frage von Be<strong>de</strong>utung, welche Bedingungen erfolgreiches<br />

Lernen unterstützen. An diesem Punkt soll die Governance-Perspektive ins<br />

Bild gerückt wer<strong>de</strong>n, die im Kommunalisierungsprozess zentrale Be<strong>de</strong>utung<br />

aufweist. Governance als Zusammenspiel unterschiedlicher politisch-admi-<br />

nistrativer, gesellschaftlicher und privater Organisationen/Akteure bei kollek-<br />

tiven Problemlösungsprozessen stellt ein Gegenmo<strong>de</strong>ll zur Zuständigkeit <strong>de</strong>s<br />

politisch-administrativen Systems (PAS) für alle gesellschaftlichen Probleme<br />

dar. Dabei hat das PAS im Allgemeinen auch für die kollektiv verbindlichen<br />

Entscheidungen zu sorgen, die von allen qua Gesetzeskraft zu akzeptieren<br />

sind. Da die Verbindlichkeit von Entscheidungen, die im Governance-Modus<br />

erarbeitet wur<strong>de</strong>n, aber nicht per se gegeben ist, stellt sich mithin die Frage,<br />

wie die Verbindlichkeit dieser Entscheidungen gesichert wer<strong>de</strong>n kann (Gru-<br />

now 2004).<br />

Verbindlichkeit hat zwei Dimensionen, bei <strong>de</strong>r ersten han<strong>de</strong>lt es sich<br />

um eine quasi rechtliche Definition, die sich auf Gesetze, Verfügungen etc.<br />

bezieht und bei <strong>de</strong>r Durchsetzungsressourcen wie Macht o<strong>de</strong>r Geld vorhan-<br />

<strong>de</strong>n sind, bei <strong>de</strong>r zweiten han<strong>de</strong>lt es sich um eine Art „vereinbarte Verbind-<br />

lichkeit“, bei <strong>de</strong>r eher „weiche“ Vereinbarungsmodi wie Verhandlung o<strong>de</strong>r<br />

Überzeugung zum Tragen kommen. Eine Bindungswirkung ist hier umso<br />

eher zu erwarten, je stärker Akteure in <strong>de</strong>n Aushandlungsprozess involviert<br />

sind. Im Kommunalisierungsprozess ist die konventionelle Sicherung von<br />

Verbindlichkeit prekär, so dass die zweite Dimension – die Vereinbarung von<br />

Verbindlichkeit – an Be<strong>de</strong>utung gewinnt.<br />

Zu <strong>de</strong>n Grundannahmen im Forschungsprojekt gehört, dass Interaktion<br />

und Kommunikation in Governance-Strukturen<br />

– erstens die Verän<strong>de</strong>rung von Wissensstrukturen und damit Lernen unterstützen,<br />

– zweitens aber auch dazu beitragen, die Verbindlichkeit getroffener Entscheidungen<br />

zu erhöhen.<br />

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