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Governance-Strukturen regional vergleichen lassen, und welche Faktoren<br />
regionale Differenzen in <strong>de</strong>n Governance-Strukturen erklären können.<br />
5.2.1 Zum Vergleich regionaler Governance-Strukturen<br />
Die Literatur zum Thema Governance in <strong>de</strong>n Sozialwissenschaften ist mitt-<br />
lerweile unüberschaubar breit gewor<strong>de</strong>n. Dementsprechend gibt es auch<br />
eine Vielzahl an Untersuchungsansätzen, die die Verän<strong>de</strong>rung von Gover-<br />
nance-Strukturen zu ihrem Thema machen (für einen knappen Überblick<br />
vgl. Mayntz 2005; Schuppert 2005). Allen gemein ist, dass es um politische<br />
Steuerung geht und dass man davon ausgeht, dass diese als Folge von Verän-<br />
<strong>de</strong>rungsprozessen heute nicht mehr ausschließlich durch <strong>de</strong>n Staat, son<strong>de</strong>rn<br />
unter Beteiligung nicht-staatlicher Akteure erfolgt (Benz 2004).<br />
Um für die Untersuchung eine adäquate Definition von Governance zu<br />
fin<strong>de</strong>n, ist es sinnvoll, zwischen normativen und <strong>de</strong>skriptiv-analytischen<br />
Ansätzen von Governance zu unterschei<strong>de</strong>n. Erstere fragen danach, ob ein<br />
o<strong>de</strong>r mehrere bestimmte Merkmale von Governance-Strukturen erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
So geht es etwa darum, ob Governance-Strukturen die Teilnahme aller<br />
Betroffenen am Politikprozess erlauben o<strong>de</strong>r ob die Strukturen und Prozesse<br />
<strong>de</strong>mokratischen Standards genügen. Beispiele sind hier die Konzepte <strong>de</strong>r<br />
„participatory Governance“ (vgl. bspw. <strong>de</strong>n Sammelband von Grote/Gbikpi<br />
2002) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r „Good Governance“ Begriff <strong>de</strong>r Weltbank (vgl. Mayntz<br />
2005). Diese Ansätze schei<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r analytischen Fragestellung <strong>de</strong>s<br />
Projekts aus.<br />
Demgegenüber fragen <strong>de</strong>skriptiv-analytische Ansätze danach, wie die<br />
politischen Steuerungsprozesse gestaltet sind und welchen Einfluss diese Gestaltung<br />
auf das Ergebnis hat, weshalb Renate Mayntz (2004a: 75) von einer<br />
prozess- und problemorientierten Perspektive spricht.<br />
Innerhalb <strong>de</strong>r <strong>de</strong>skriptiv-analytischen Ansätze kann nach Mayntz<br />
(2004 a: 67) zwischen einem engeren und einem weiteren Begriff von Governance<br />
unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Der engere Begriff – Beispiele sind hier die<br />
Ansätze von Adrienne Héritier (2002) o<strong>de</strong>r Rho<strong>de</strong>s (1997: 53) – formuliert<br />
Governance als eine „grundsätzlich nicht hierarchische Art <strong>de</strong>s Regierens,<br />
bei <strong>de</strong>r private korporative Akteure an <strong>de</strong>r Formulierung und Implementierung<br />
von Politik mitwirken“ (Mayntz 2004b: 6).<br />
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