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Überzeugungen zur Zukunft <strong>de</strong>r sozialen Infrastruktur vor Ort, zu <strong>de</strong>n<br />
Formen <strong>de</strong>r Zusammenarbeit und zum Wissen über Sozialberichterstattung<br />
und Sozialplanung führten. Viele Lernprozesse in langen Jahren <strong>de</strong>r koopera-<br />
tiven Zusammenarbeit haben hier zu <strong>de</strong>r Einsicht geführt, dass im Politikfeld<br />
Soziales nur eine möglichst weitgehen<strong>de</strong> Abkehr von hierarchischen Steu-<br />
erungsformen zu adäquaten Problemlösungen führt. Die Etablierung einer<br />
partizipativen Sozialplanung als Reaktion zu <strong>de</strong>n drastischen Sparmaßnah-<br />
men <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung und damit bereits vor <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>sweiten Umsetzung<br />
<strong>de</strong>s Kommunalisierungsprozesses dokumentieren diesen Wan<strong>de</strong>l. Prozesse<br />
<strong>de</strong>s Verän<strong>de</strong>rungslernens haben hier also bereits in <strong>de</strong>r Vergangenheit stattge-<br />
fun<strong>de</strong>n.<br />
Daher erfolgt <strong>de</strong>r Start in die lan<strong>de</strong>sweite Umsetzungsphase <strong>de</strong>r Kom-<br />
munalisierung in Kommune B mit stark etablierten Governance-Strukturen.<br />
Auf <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Ebenen von Individuum, Netzwerk und Organisation<br />
angesie<strong>de</strong>lt, bieten diese Wissensstrukturen die Anschlussfähigkeit, um das<br />
notwendige Wissen für eine bedarfs-, beteiligungs- und ressourcenorientierte<br />
Sozialplanung, wie sie im Rahmen <strong>de</strong>r Kommunalisierung notwendig ist, zu<br />
generieren. Die erfolgreiche Umsetzung <strong>de</strong>r Kommunalisierung ist nun im<br />
Modus <strong>de</strong>s Verbesserungslernens möglich.<br />
Unsere These ist auf Basis dieses Vergleichs also zu reformulieren: Zwi-<br />
schen Governance, Lernen und Verbindlichkeit besteht aus dieser Perspektive<br />
kein kausales, son<strong>de</strong>rn vielmehr ein rekursives Verhältnis. Ausgangspunkt<br />
ist dabei <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Vernetzung in <strong>de</strong>n Kommunen zu Beginn <strong>de</strong>r Kom-<br />
munalisierung. Ist ein kooperativer Politikstil zu Beginn <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Kommunalisierung relativ schwach ausgebil<strong>de</strong>t, können neu etablierte Gover-<br />
nance-Strukturen weniger starke Bin<strong>de</strong>wirkungen erzielen. Lernprozesse wir-<br />
ken sich hier zunächst in Form einer stärkeren Etablierung <strong>de</strong>r Governance-<br />
Strukturen aus. Kommunen mit bereits etablierten Governance-Strukturen<br />
haben diese Lernprozesse weitgehend abgeschlossen. „Vereinbarte“ Verbind-<br />
lichkeit kann in einem stärkeren Maß erreicht wer<strong>de</strong>n, weil die dazu notwen-<br />
digen Formen und Prozesse <strong>de</strong>r Zusammenarbeit bereits erlernt wur<strong>de</strong>n.<br />
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