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Der Beitrag glie<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>mentsprechend in einen Überblick über aus<br />

<strong>de</strong>r sozialwissenschaftlichen Forschung als relevant erachtete Problemlagen<br />

ost<strong>de</strong>utscher Städte, <strong>de</strong>m eine Darlegung wichtiger politikwissenschaftlicher<br />

Ansätze über die beobachtbare politische Transformation <strong>de</strong>s „Lokalen“<br />

vorangestellt wird. Mit stadtsoziologischer Analyse, exemplifiziert an Halle-<br />

Neustadt, und politikwissenschaftlicher Theorie wird die politische Program-<br />

matik mit <strong>de</strong>m „Stadtumbau Ost“ und <strong>de</strong>m diskursiv begleiten<strong>de</strong>n „Schrump-<br />

fen<strong>de</strong> Städte“-Projekt kontrastiert.<br />

6.2 Theoretisierung von „Governance“<br />

Hier kann nicht auf das schier unübersichtliche Feld verschie<strong>de</strong>nster Gebräu-<br />

che <strong>de</strong>s Begriffs „Governance“ in <strong>de</strong>r politischen Praxis eingegangen wer<strong>de</strong>n.<br />

Davon unterschie<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r „State of the art“ in <strong>de</strong>r politikwissenschaft-<br />

lichen Forschung und hierbei wie<strong>de</strong>rum eingeschränkt jener, <strong>de</strong>r sich um die<br />

Aufklärung von lokalen Wan<strong>de</strong>lungsprozessen in Politik und Gesellschaft<br />

bemüht. Obwohl es auch auf diesem eingeschränkten Feld eines Definitionsversuchs<br />

von „Local Governance“ nicht zu einem einheitlichen Verständnis<br />

kommen dürfte, ist jedoch festzustellen, dass es bei einer Großzahl von<br />

Autoren zu expliziten und impliziten Konnotaten bei <strong>de</strong>r Verwendung dieses<br />

Wortes kommt (vgl. Eckardt 2004). Die Einführung <strong>de</strong>s Begriffs insbeson<strong>de</strong>re<br />

in die <strong>de</strong>utsche Debatte, die keine adäquate Übersetzung <strong>de</strong>s Anglizismus<br />

bereithält, unterstreicht umso mehr, dass mit <strong>de</strong>m Begriff „Governance“ die<br />

Hypothese einer verän<strong>de</strong>rten gesellschaftlichen und politischen Situation im<br />

Raum steht, wobei sich insbeson<strong>de</strong>re die Verfasstheit und das Agieren bisheriger<br />

politischer Institutionen und Akteure verän<strong>de</strong>rt zu haben scheinen.<br />

Mit dieser vagen An<strong>de</strong>utung, dass die politikwissenschaftlichen Beobachter<br />

eine relevante Verän<strong>de</strong>rung ihres Forschungsfel<strong>de</strong>s zum Ausdruck bringen<br />

möchten, mag zunächst eine Irritation einhergehen, weil aus <strong>de</strong>r politischen<br />

Praxis – man <strong>de</strong>nke an die Verwendung <strong>de</strong>r „good governance“ durch die<br />

Weltbank – sehr wohl relativ ein<strong>de</strong>utige semantische Zuschreibungen dieses<br />

Verän<strong>de</strong>rungsprozesses vorliegen, vom analytischen Ansatz her ist diese<br />

Offenheit <strong>de</strong>r Governance-Forschung allerdings durchaus von Vorteil (Benz<br />

2003, 387). Näher zugespitzt lässt sich die Governance-Analyse in <strong>de</strong>r Wei-<br />

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