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wie etwa das Frankfurter Sofort-Programm zur Kin<strong>de</strong>rtagesstättenför-<br />

<strong>de</strong>rung, kamen aus einer Verwaltung, die Anstöße gibt, mit Initiative<br />

vorangeht und Konzepte präsentiert.<br />

4. Nicht nur objektive Faktoren, wie verfügbare Finanzen, rechtliche<br />

Bindungen etc., spielen für die mögliche Produktivität <strong>de</strong>rartiger Ko-<br />

operationsprozesse und Partnerschaften eine Rolle. Auch subjektive<br />

Bedingungen, Einstellungen und Fähigkeiten, die heute oft als „soziales<br />

Kapital“ bezeichnet wer<strong>de</strong>n, sind wesentlich – z. B. das Ausmaß, in <strong>de</strong>m<br />

es gelingt, Vertrauen aufzubauen, rein organisationsegoistische Perspektiven<br />

zu überwin<strong>de</strong>n, kooperativ zu han<strong>de</strong>ln u. a. m.<br />

Sicherlich gibt es im Hinblick auf die gera<strong>de</strong> genannten Schlüsselfaktoren<br />

eine große Zahl verschie<strong>de</strong>ner lokaler Konstellationen. Bei allen Gemeinsamkeiten<br />

<strong>de</strong>r „post-korporatistischen“ Aushandlungsprozesse in Frankfurt<br />

und München unterschied sich die Politik in bei<strong>de</strong>n Städten auch in einigen<br />

wesentlichen Punkten: Frankfurt hat die Möglichkeit ergriffen, <strong>de</strong>n neuen<br />

Faktor stadtweit organisierter Eltern-Kind-Initiativen als Entwicklungsfaktor<br />

zu nutzen, bezieht nicht-kommunale Akteure in die Politikformulierung<br />

beson<strong>de</strong>rs stark ein, trennt stärker zwischen <strong>de</strong>n eigenen Rollen als Träger<br />

sowie als Mo<strong>de</strong>rator und Initiator von Politikprozessen und hat insgesamt das<br />

eigene Vorgehen auch programmatisch stärker ausformuliert.<br />

Für die Weiterentwicklung und Aufwertung von Ansätzen einer Politik<br />

<strong>de</strong>r Entwicklungspartnerschaften in Städten wie <strong>de</strong>n untersuchten scheinen<br />

uns schließlich drei Punkte beson<strong>de</strong>rs wichtig zu sein:<br />

1. Noch ist nicht ausgemacht, ob es gelingt, angemessene Begriffe und<br />

Konzepte für neue kooperative Politik- und Planungsformen zu fin<strong>de</strong>n<br />

– neuere Leitkonzepte und Begriffe wie die <strong>de</strong>s „aktivieren<strong>de</strong>n Staates“,<br />

„lokaler Bündnisse“ o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r „public-private partnership“ bieten hier<br />

zwar eine mögliche Chance, aber sie drohen auch allzu leicht im politischen<br />

Marketing vorzeitig entwertet zu wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Die vorhan<strong>de</strong>nen Ansätze einer partnerschaftlichen und dialogischen<br />

Politik brauchen angemessene Institutionalisierungsformen. Wichtige<br />

Kooperationsmechanismen, die wir vorfan<strong>de</strong>n, waren nur schwach institutionalisiert,<br />

und <strong>de</strong>r einmal als mögliches Kooperationszentrum vorgesehene<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfeausschuss kann diese Rolle nicht ohne<br />

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