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ineinan<strong>de</strong>r verschachtelte Arenen diskutiert und bis zur Entscheidungsrei-<br />

fe ausgehan<strong>de</strong>lt, ohne dass sich dabei stabile Koalitionen herausbil<strong>de</strong>n, die<br />

<strong>de</strong>n Prozess zu lenken vermögen. „Viele Dinge stehen zur gleichen Zeit zur<br />

Disposition und sehr häufig implizieren sie wi<strong>de</strong>rsprüchliche Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Gleichzeitigkeit verschie<strong>de</strong>ner Problemlösungsprozesse, überlappen<strong>de</strong> Pläne<br />

und schwanken<strong>de</strong> Prioritäten in Organisationen sind <strong>de</strong>r eigentliche Grund“,<br />

warum Entscheidungswege in Organisationen so schwierig und kompliziert<br />

sind.<br />

Schluss<br />

Über <strong>de</strong>n Einzelfall hinaus zeigt das Beispiel <strong>de</strong>r JobCenter Region Han-<br />

nover, wie unübersichtlich die Entscheidungsstrukturen und -prozesse im<br />

ARGE-Netzwerk für Jugendliche sind. Dies ist beileibe kein Son<strong>de</strong>rfall,<br />

son<strong>de</strong>rn durchaus <strong>de</strong>r Normalfall im öffentlichen Sektor. So herrscht ein<br />

Mangel an Transparenz über die Mitglie<strong>de</strong>r im ARGE-Netzwerk, Ambiguität<br />

über <strong>de</strong>n Status <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r, über die Beziehungen zwischen individuellen<br />

und kollektiven Akteuren, darüber, wen die Akteure repräsentieren, über die<br />

(personelle) Verflechtung mit an<strong>de</strong>ren Netzwerken sowie über Substrukturen<br />

im ARGE-Netzwerk. Die komplexe Hierarchie von Netzwerken mit sich<br />

überlappen<strong>de</strong>n Mitgliedschaftsstrukturen steigert die Verwirrung unter <strong>de</strong>n<br />

beteiligten Akteuren (vgl. Huxham/Vangen 2000). Das ARGE-Netzwerk<br />

besitzt keine Grenzen, kein Innen und kein Außen, son<strong>de</strong>rn bil<strong>de</strong>t lediglich<br />

ein organisationales Feld, welches sich durch eine diffuse Relevanzorientierung<br />

an Issues konstituiert. Liegen anschlussfähige Issues vor, können die<br />

beteiligten Akteure sondieren, ob gemeinsame Zielstellungen greifbar sind.<br />

In <strong>de</strong>r Kontingenz <strong>de</strong>r Issues wird die Kontingenz <strong>de</strong>r Netzwerkgrenzen und<br />

<strong>de</strong>r Reichweite <strong>de</strong>r kollektiven Regelungsstrukturen <strong>de</strong>utlich. Das ARGE-<br />

Netzwerk zeichnet sich durch latente Strukturen aus, in <strong>de</strong>nen die temporäre<br />

Stabilisierung von Governance-Strukturen als erklärungsbedürftiger Son<strong>de</strong>rfall<br />

erscheint.<br />

Die Governance-Analyse ging bislang von <strong>de</strong>r impliziten Voraussetzung<br />

stabiler Governance-Strukturen aus. Der Wan<strong>de</strong>l von Governance-Strukturen<br />

hingegen blieb die erklärungsbedürftige Ausnahme. Im Rahmen einer dynamischen<br />

Governance-Analyse ließe sich jedoch fragen, „welche Akteure ein<br />

Interesse an <strong>de</strong>r Durchlöcherung dieser Abgrenzung [d. h. <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Grenzziehung von Geltungsbereichen verschie<strong>de</strong>ner Muster <strong>de</strong>r Hand-<br />

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