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und Wahlrechts“. Sie sprechen von einem „Steuerungsmix aus öffentlicher<br />

Gewährleistung und Rahmensetzung (einschließlich politischer Entschei-<br />

dungsvorbereitung), Beteiligungskulturen (Eltern, Träger, Initiativen) und<br />

marktförmigen Elementen“; in diesem Zusammenhang for<strong>de</strong>rn sie die „prak-<br />

tische Entwicklung einer Kultur <strong>de</strong>r partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>n Trägern“ (statt bloß formeller Beteiligung, formeller Respektierung <strong>de</strong>r<br />

Trägerautonomie) (Müller/Preßmar 2002, 42).<br />

München<br />

Wenn man die Entwicklung in München betrachtet, wird <strong>de</strong>utlich, dass<br />

<strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesbetreuung hier nicht in ähnlicher Weise wie in<br />

Frankfurt durch eine Mo<strong>de</strong>rationsinstanz zusammengehalten wird, die sich<br />

die kooperative Gesamtentwicklung <strong>de</strong>s Systems zur Aufgabe gemacht hat.<br />

Vielmehr wird <strong>de</strong>r Eindruck einer geglie<strong>de</strong>rten Betreuungslandschaft vermittelt,<br />

die ten<strong>de</strong>nziell durch eine Abschottung <strong>de</strong>r einzelnen Trägerbereiche<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r charakterisiert ist. Als in München En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1980er Jahre<br />

ähnlich wie in an<strong>de</strong>ren Städten die Aufgabe anstand, das Angebot an Kin<strong>de</strong>rgartenplätzen<br />

auszuweiten, gelang es Stadt und freien Trägern nicht, eine<br />

gemeinsame Ausbaustrategie zu verabre<strong>de</strong>n. Die freien Träger nutzten die<br />

Situation, um die Kommune unter Druck zu setzen. Sie verlangten die Übernahme<br />

höherer Finanzierungsanteile. Mit <strong>de</strong>m Verweis auf zurückgehen<strong>de</strong><br />

Eigenmittel wur<strong>de</strong> eine <strong>de</strong> facto 100-%-Finanzierung durch die Kommune<br />

angestrebt. Im Krippenbereich ist dies heute Wirklichkeit gewor<strong>de</strong>n; für<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgartenbereich wur<strong>de</strong> und wird ein solches Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll<br />

allerdings weiterhin abgelehnt. Das hatte zunächst zur Folge, dass sich die<br />

freien Träger nur in einem geringen Maß am Platzausbau <strong>de</strong>r 1990er Jahre<br />

beteiligten. Die Kommune, anknüpfend an ihre traditionell starke Rolle als<br />

Einrichtungsträger, expandierte mit ihrem eigenen Angebot. Aus <strong>de</strong>r Sicht<br />

von städtischen Vertretern bewies dieses Verhalten <strong>de</strong>r freien Träger <strong>de</strong>ren<br />

Organisationsegoismus; aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>r freien Träger offenbarte sich umgekehrt<br />

ein mangeln<strong>de</strong>r Wille <strong>de</strong>r Stadt, mit Subsidiarität und Trägerpluralismus<br />

Ernst zu machen; es wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vorwurf erhoben, die Stadt entwickle<br />

sich zu einem „Servicemoloch“ (http://www.asz-schwabing-west.<strong>de</strong>/wahlpruefsteine/wahlpruefsteine1.php4).<br />

Auch heute ist trotz <strong>de</strong>r angespannten Finanzlage und eines Sparhaushalts<br />

die Wachstumsdynamik im öffentlichen Sektor wesentlich höher als die <strong>de</strong>s<br />

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