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Nachvollzug <strong>de</strong>r wichtigen und positiven Rolle, die von Partnerschaften und<br />

Governance als einer über Verwaltung und staatliche Politik hinausgreifen-<br />

<strong>de</strong>n Konzeption <strong>de</strong>s Regierens und Verwaltens ausgegangen ist (2.3).<br />

Wachsen<strong>de</strong> Akteur- und Trägervielfalt<br />

Der Bereich <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesbetreuung ist – im Vergleich etwa zum stark ge-<br />

regelten, hierarchisch gesteuerten und in staatlicher Hand befindlichen Schul-<br />

bereich – seit jeher in einem hohen Maß durch Vielfalt geprägt. Im KJHG er-<br />

folgt durch die Fortschreibung <strong>de</strong>s Subsidiaritätsprinzips ein ausdrückliches<br />

Bekenntnis zu einer solchen Vielfalt. Mit <strong>de</strong>n Regelungen wird nicht nur eine<br />

gemischte Wohlfahrtsproduktion, son<strong>de</strong>rn auch ein Steuerungsmix für <strong>de</strong>n<br />

Bereich intendiert: Freie Träger, aber auch Eltern, die ihre Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />

selbst organisieren und von ihren Wahl- und Mitbestimmungsrechten Ge-<br />

brauch machen, sollen <strong>de</strong>n Kreis <strong>de</strong>r Träger und Anbieter von Diensten, aber<br />

auch <strong>de</strong>n Kreis <strong>de</strong>rer, die auf Planung und Konzepte Einfluss nehmen, über<br />

Staat und Kommune hinaus erweitern. Die Verankerung <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>r-<br />

und Jugendhilfeausschusses für die Angebots- und Politikentwicklung in<br />

diesem Bereich gibt <strong>de</strong>m Ausdruck.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren und Jahrzehnten ist die Vielfalt <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Dienstleistungsproduktion<br />

und Steuerung <strong>de</strong> facto Beteiligten in vielen Städten weiter<br />

gewachsen. Die Bedarfs- und Angebotsexpansion, die En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1980er Jahre<br />

einsetzte, war gleichzeitig mit einer Differenzierung <strong>de</strong>r Anbieter- und Akteurlandschaft<br />

verbun<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>ren Verlauf neue, teilweise sehr unterschiedliche<br />

Träger und Akteure in Erscheinung traten. Die Wachstumsdynamik, die<br />

sich in dieser Phase entwickelte, lässt sich nicht auf einen simplen Mechanismus<br />

<strong>de</strong>r Bedarfsplanung und Angebotsausweitung durch die Kommunen<br />

zurückführen, und es waren auch längst nicht mehr nur die traditionellen<br />

wohlfahrtsverbandlichen Träger, die auf neue Bedarfe reagierten o<strong>de</strong>r als<br />

<strong>de</strong>ren Sprachrohr fungierten.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Eltern selbst kam eine herausragen<strong>de</strong> Rolle zu. Während<br />

sie heute in <strong>de</strong>r Kita-Debatte vor allem als „Kun<strong>de</strong>n“ angesprochen wer<strong>de</strong>n,<br />

hat die Aufarbeitung <strong>de</strong>r Entwicklungen in Frankfurt und München <strong>de</strong>utlich<br />

gemacht, dass Eltern im System <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesbetreuung und speziell im<br />

Hinblick auf seine Wachstumsdynamik eine zentrale Rolle spielten und auf<br />

ganz unterschiedliche Weise ins Spiel kamen – keineswegs nur als Grün<strong>de</strong>r<br />

einzelner Initiativen und Einrichtungen. Soweit die Eltern als „Nachfrager“<br />

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