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und fortlaufend variiert. Die akteursspezifischen Interaktionsorientierungen<br />

verweisen dabei auf mixed-motive-Konstellationen, in <strong>de</strong>nen die Grenzstelle-<br />

ninhaber ihr Han<strong>de</strong>ln fortlaufend zwischen Organisations-, Mitarbeiter- und<br />

„Kun<strong>de</strong>nerwartungen“ abgleichen (müssen).<br />

Die neuere Debatte zur Verwaltungsreform betont an dieser Stelle eine<br />

Verschiebung <strong>de</strong>s Fokus von <strong>de</strong>r Binnenmo<strong>de</strong>rnisierung hin zum Manage-<br />

ment interorganisatorischer Beziehungen (Klijn 2002). Kooperation im<br />

ARGE-Netzwerk ist <strong>de</strong>mnach prozessual zu verstehen. „Netzwerke weisen<br />

von ihrer Initiierung bis zur Beendigung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit ein typisches<br />

Evolutionsmuster auf, das je nach Netzwerkstrukturierung, Kooperations-<br />

verlauf und Lernpotenzial unterschiedliche Entwicklungsphasen durchläuft<br />

und dabei unweigerlich auch mit bestimmten Krisen konfrontiert wird.“ Die<br />

Berücksichtigung solcher Lebenszyklen 2 und das Wissen um die damit ver-<br />

bun<strong>de</strong>ne Krisendynamik ist für einen vorausschauen<strong>de</strong>n Umgang mit Steue-<br />

rungsproblemen unumgänglich (Straßheim 2005, 43). Die aktive Gestaltung<br />

<strong>de</strong>r Umweltbeziehungen <strong>de</strong>r ARGE bzw. das Management im ARGE-Netz-<br />

werk kann sich <strong>de</strong>mentsprechend auf zwei Ebenen richten:<br />

– Verbesserung <strong>de</strong>s strategischen Verhaltens <strong>de</strong>r Akteure und <strong>de</strong>r Qualität<br />

<strong>de</strong>r Interaktionsprozesse zwischen <strong>de</strong>n Akteuren<br />

– auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Netzwerkstrukturierung durch Verän<strong>de</strong>rung und Neuformulierung<br />

von Regeln, Akteurskonstellationen, Machtbeziehungen<br />

und <strong>de</strong>r Ressourcenverteilung (Kickert et al. 1997)<br />

Institutionelles Design von Governancestrukturen<br />

Ein zentrales Feld wohlfahrtsstaatlicher Reformen stellen, wie nicht zuletzt<br />

das Beispiel <strong>de</strong>r ARGEN zeigt, Governance-Reformen dar, durch die das<br />

institutionelle Design von Politiknetzwerken verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll. In Anlehnung<br />

an Kijn & Koppenjan (2006) wollen wir das ARGE-Netzwerk zunächst<br />

als Institution auffassen. Institutionen lassen sich als Regelungsstruktur bzw.<br />

als ein Set von Regeln verstehen, welche das Verhalten <strong>de</strong>r Akteure beeinflussen,<br />

anleiten und beschränken. Netzwerke sind gekennzeichnet durch je<br />

spezifische formelle und informelle Regelstrukturen. Je<strong>de</strong>s Netzwerk hat seine<br />

eigene Geschichte, in <strong>de</strong>ren Verlauf Regeln als geronnene Entscheidungen<br />

Gestalt angenommen haben. Solche Regeln wer<strong>de</strong>n durch das Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r<br />

Straßheim unterschei<strong>de</strong>t folgen<strong>de</strong> Phasen und zugehörige Krisen: Initiierungsphase (Koordinationskrise),<br />

Etablierungsphase (Autonomiekrise), Netzwerkdifferenzierung (Integrationskrise),<br />

Stabilisierung (Stagnationskrise) , Innovationsphase.<br />

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