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Mit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rverwendung einer ehemaligen Primärschule als sozio-kul-<br />

turelles Zentrum hat die „Pusteblume“, eine privat organisierte „Verbindung<br />

für Kultur“, es <strong>de</strong>n Bürgern ermöglicht, Platz für ihre kulturellen Tätigkeiten<br />

zu gewinnen. Dieses neue kulturelle Zentrum zieht beson<strong>de</strong>rs Schulen an.<br />

Ein an<strong>de</strong>res Projekt ist das „Hotel Neustadt“, in <strong>de</strong>m temporär Kin<strong>de</strong>r und<br />

Theaterschauspieler einen <strong>de</strong>r leeren Gehäusezustän<strong>de</strong> besetzt haben, um<br />

Leute zum Wohnen in leerstehen<strong>de</strong>n Wohnungen einzula<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>re Initiati-<br />

ven wie <strong>de</strong>r „Kunstblock“ (Kunst in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit) möchten das Zentrum<br />

<strong>de</strong>r Neustadt mithilfe <strong>de</strong>r Kunst wie<strong>de</strong>rbeleben (Herrmann et al., 2002). Der<br />

ehemalige Bahnhof in Neustadt wird umgewan<strong>de</strong>lt, um einen dauerhaften<br />

Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst zu beherbergen. Kultur und<br />

Kunst sind folglich wichtige Initiativen, um Halle-Neustadt nach gera<strong>de</strong> vierzigjähriger<br />

Geschichte vom Sterben abzuhalten, wenn die meisten Einwohnern<br />

gehen möchten. Temporärer Gebrauch von (Leer-)Raum ist eine an<strong>de</strong>re<br />

wichtige Strategie gewor<strong>de</strong>n, um mit <strong>de</strong>r schrumpfen<strong>de</strong>n Stadt umzugehen.<br />

Das Quartiersmanagement hat <strong>de</strong>swegen einen „Raum-Markt“ erschlossen,<br />

wo temporärer Gebrauch von freiem Raum gehan<strong>de</strong>lt wird. Kommerzielle,<br />

soziale o<strong>de</strong>r kulturelle Nutzung für eine bestimmte Nutzungszeit können hier<br />

organisiert wer<strong>de</strong>n. Das Projekt „Schrumpfen<strong>de</strong> Städte“ wird hier, nicht nur<br />

durch Einbeziehung in <strong>de</strong>ren Aktivitäten, mit seiner entpolitisierten kulturorientierten<br />

Grundlegung übernommen. Weitergehend ist diese Strategie in <strong>de</strong>n<br />

Plänen etwa für die IBA 2010 zu verfolgen.<br />

Es ist wichtig, in Erwägung zu ziehen, dass jene Einwohner, die Halle-<br />

Neustadt verlassen, die mit <strong>de</strong>n besten pädagogischen und Sozialfähigkeiten<br />

sind. Ein Schmelztiegel für alle Sozialgruppen während <strong>de</strong>r DDR-Perio<strong>de</strong>,<br />

wird Halle-Neustadt heute in zunehmen<strong>de</strong>m Maße durch eine überdurchschnittlich<br />

alte, weniger ausgebil<strong>de</strong>te und mit weniger „Sozialkapital“ ausgestattete<br />

Bevölkerung bewohnt. Dies führt zu einer weitgehen<strong>de</strong>n Überfor<strong>de</strong>rung<br />

durch <strong>de</strong>n Anspruch <strong>de</strong>r Partizipation. Als die Oberbürgermeisterin von<br />

Halle, Ingrid Häußler, die „Zweite Zukunftskonferenz von Halle-Neustadt“<br />

eröffnete, war nur die Hälfte <strong>de</strong>s Tagungsraums voll. Noch entsetzter als über<br />

das mangeln<strong>de</strong> Interesse war die Politikerin, als sie merkte, dass sich niemand<br />

vorbereitet zu haben schien und die bereits für Halle-Neustadt formulierten<br />

Strategien gelesen hatte.<br />

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