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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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Lanker See<br />

tensiv genutzten Grünlands - gelten nach <strong>der</strong> Roten<br />

Liste Schleswig-Holsteins als gefährdet. Das<br />

Röhricht des Lanker Sees ist jedoch in weiten<br />

Bereichen geschädigt bzw. zerstört. Die überwiegend<br />

durch Uferbeweidung zerstörten Röhrichte<br />

konnten sich auch nach Aufgabe dieser Nutzung<br />

aufgr<strong>und</strong> Wasservogelfraß in den meisten Bereichen<br />

nicht regenerieren. Die Unterwasservegetation<br />

ist artenreich <strong>und</strong> hat sich nach Verringerung<br />

<strong>der</strong> Trophie deutlich ausgedehnt, wobei allerdings<br />

ein Teil des Artenreichtums auf die Besiedlung <strong>der</strong><br />

früher durch Röhricht bewachsenen Flächen zurückzuführen<br />

ist.<br />

Freiwasser<br />

Der Lanker See wurde an zwei Probestellen untersucht:<br />

An <strong>der</strong> tiefsten Stelle des flachen Südbeckens,<br />

die nur vorübergehend Temperaturschichtungen<br />

zeigte <strong>und</strong> an <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> Maximaltiefe<br />

im Nordbecken, die im Sommer stabil<br />

geschichtet war (Abbildung 73).<br />

Bei Calciumkonzentrationen um 57 mg/l (Frühjahr)<br />

war <strong>der</strong> Lanker See mit einer Säurekapazität von<br />

2,5 mmol/l (Frühjahr) recht gut gepuffert. Die pH-<br />

Werte lagen im Oberflächenwasser zwischen 8,0<br />

<strong>und</strong> 9,0. Die elektrische Leitfähigkeit war gering<br />

<strong>und</strong> schwankte zwischen 39 <strong>und</strong> 43 mS/m,<br />

Die Stoffkonzentrationen werden bei einer theoretischen<br />

Wasseraufenthaltszeit von nur 36 Tagen in<br />

beiden Becken wesentlich vom Zufluss bestimmt.<br />

Die Gesamtphosphorkonzentrationen lagen zwischen<br />

0,06 <strong>und</strong> 0,18 mg/l P, die Gesamtstickstoffkonzentrationen<br />

zwischen 0,7 <strong>und</strong> 1,6 mg/l<br />

N. Im Vergleich mit an<strong>der</strong>en schleswigholsteinischen<br />

<strong>Seen</strong> sind die Phosphorwerte als<br />

mittel bis hoch, die Stickstoffwerte als eher gering<br />

einzustufen. In beiden Becken war meist anorganisch<br />

gelöster Phosphor vorhanden, während <strong>der</strong><br />

anorganische Stickstoff von Juni bis September<br />

nur in geringen Konzentrationen <strong>und</strong> fast ausschließlich<br />

als Ammonium vorlag. Das N/P-<br />

Verhältnis bewegte sich im Sommer zwischen 6<br />

<strong>und</strong> 12 <strong>und</strong> lag damit in einem Bereich, in dem <strong>der</strong><br />

Stickstoff zum wachstumslimitierenden Faktor<br />

werden kann<br />

116<br />

Von den beiden Probestellen liegt die des Südbeckens<br />

direkt im Anstrom <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong>, während<br />

die tiefste Stelle des Nordbeckens zusätzlich durch<br />

den Zufluss von Kühren sowie den Ablauf des<br />

Scharsees beeinflusst wird. Der Beitrag dieser beiden<br />

Zuflüsse zur Gesamtzuflussmenge war zwar<br />

gering, da aber beide zeitweilig einen Gesamtphosphorgehalt<br />

von über 0,5 mg/l P aufwiesen, könnten<br />

die Zuflüsse vorübergehend einen Einfluss auf<br />

die Nährstoffkonzentrationen gehabt haben.<br />

In Abbildung 71 sind die Abflussmengen <strong>der</strong><br />

<strong>Schwentine</strong> am Einstrom in den Lanker See sowie<br />

die Chloridkonzentrationen in den beiden Seeteilen<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong> dargestellt. Die Konzentrationen<br />

des Chlorids, das biologisch nicht in nennenswerter<br />

Menge umgesetzt wird <strong>und</strong> daher als<br />

„Tracer“ dienen kann, zeigen im flachen Becken<br />

einen nahezu identischen Verlauf wie in <strong>der</strong><br />

<strong>Schwentine</strong>, während an <strong>der</strong> tiefen Stelle im Nordbecken<br />

teilweise erst verzögerte Konzentrationserhöhungen<br />

eintreten. Es wird außerdem sichtbar,<br />

dass das <strong>Schwentine</strong>wasser den See im Epilimnion<br />

durchquert <strong>und</strong> das Hypolimnion nicht erfasst.<br />

Wegen des unterschiedlichen Schichtungsverhaltens<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verschieden ablaufenden Umsatzprozesse<br />

sollen die beiden Becken im Folgenden<br />

getrennt besprochen werden.<br />

Südbecken<br />

Das flache Südbecken, das <strong>für</strong> einen großen Teil<br />

des Sees repräsentativ ist, wird beson<strong>der</strong>s häufig<br />

mit <strong>Schwentine</strong>wasser ausgetauscht. Nimmt man<br />

an, dass <strong>der</strong> Anteil dieses Seebeckens am Gesamtseevolumen<br />

etwa ein Drittel ausmacht, so<br />

wurde dieses Becken in den abflussreichen Monaten<br />

Februar, März <strong>und</strong> August etwa dreimal, im<br />

abflussarmen Oktober immerhin noch zu einem<br />

Drittel ausgetauscht. Die hohe Austauschrate trägt<br />

dazu bei, dass an <strong>der</strong> 6,7 m tiefen Probestelle zu<br />

den Beprobungstagen nur vorübergehend eine<br />

Schichtung zu sehen war.

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