Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
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Sibbersdorfer See<br />
Arten von Egeln sowie Wasserspinnen, Wasserasseln<br />
Asellus aquaticus <strong>und</strong> Eintagsfliegenlarven<br />
Caenis horaria <strong>und</strong> Larven mehrerer Köcherfliegen-<br />
Arten. Bei 2 <strong>und</strong> 3 m Wassertiefe waren die Wasserasseln<br />
in großer Zahl vertreten, es kamen aber<br />
auch eine große Zahl typischer Vertreter <strong>der</strong> Tiefenzone,<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Zuckmückenlarven<br />
Procladius sp. <strong>und</strong> Chironomus cf. plumosus, hinzu<br />
(Abbildung 22). Unterhalb von 4 m Wassertiefe,<br />
dies entspricht <strong>der</strong> sauerstofffreien Zone im<br />
August 2002, nahm die Artenzahl drastisch ab. Es<br />
Tiefe (m)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
5,5<br />
Ernährungstypen<br />
Ab<strong>und</strong>anz (%)<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Zerkleinerer Weidegänger<br />
Filtrierer Detritusfresser<br />
Räuber<br />
dominierten die Wenigborster, daneben wurden<br />
Chaoborus flavicans, Procladius sp., Ch. cf. plumosus<br />
<strong>und</strong> weitere Zuckmückenlarven gef<strong>und</strong>en.<br />
Auch Ceratopogoniden erreichten teilweise höhere<br />
Dichten. An <strong>der</strong> tiefsten Stelle waren Wenigborster<br />
noch mit über 5200 Ind./m² vertreten, <strong>und</strong><br />
auch Procladius sp. <strong>und</strong> Ch. cf. plumosus kam<br />
noch vor.<br />
Insgesamt herrschten bereits ab 3 m Wassertiefe<br />
typische Vertreter <strong>der</strong> Tiefenzone vor.<br />
Tiefe (m)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
5,5<br />
Lebensraumtypen<br />
Ab<strong>und</strong>anz (%)<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Arten desLitorals Arten des Prof<strong>und</strong>als<br />
Abbildung 21: Benthos im Sibbersdorfer See; Ab<strong>und</strong>anz als Anteil an <strong>der</strong> Gesamtindividuenzahl <strong>der</strong> Ernährungs- <strong>und</strong><br />
Lebensraumtypen in den verschiedenen Wassertiefen<br />
Wegen seiner geringen Tiefe ist <strong>der</strong> Sibbersdorfer<br />
See nach dem System von THIENEMANN (1922)<br />
nur eingeschränkt zu bewerten. Wegen des Vorkommens<br />
von Chironomus plumosus an <strong>der</strong> tiefsten<br />
Stelle kann er als Chironomus-See bezeichnet<br />
werden, an<strong>der</strong>erseits deutet die geringe Ausdehnung<br />
des Litorals auf einen sehr nährstoffreichen<br />
See. Gegenüber den Untersuchungen des <strong>Landesamt</strong>es<br />
<strong>für</strong> Wasserhaushalt <strong>und</strong> Küsten Schleswig-Holstein<br />
(1993) von 1983 stellt OTTO keine<br />
deutliche Verän<strong>der</strong>ungen fest.<br />
Nutzung des Sees <strong>und</strong> seines Einzugsgebietes<br />
Die fischereiliche Nutzung des Sees erfolgt durch<br />
einen gewerblichen Fischer. Angeln ist vom Boot<br />
aus möglich. Vom Mai bis September können Ru<strong>der</strong>-<br />
<strong>und</strong> Tretboote gemietet werden<br />
Die Beschreibung <strong>der</strong> Ufernutzung folgt STUHR<br />
(2002). Die Möwen-Inseln, die an den Fischereibetrieb<br />
verpachtet ist <strong>und</strong> von einer Möwenkolonie<br />
besiedelt ist, wird jährlich einmal gemäht. Das teils<br />
artenreiche Feuchtgrünland des westlichen Seeufers<br />
wird extensiv beweidet, in einigen Bereichen<br />
gibt es Viehtränken. In <strong>der</strong> südöstlichen Bucht<br />
40<br />
finden sich zwei Bootsstege, zwei weitere Stege<br />
sowie eine durchs Röhricht führende Zugangsstelle<br />
gibt es am Nordufer vor den Siedlungsgr<strong>und</strong>stücken.<br />
Vor den drei großen Gr<strong>und</strong>stücken<br />
am südlichen Ostufer werden Schneisen im Röhricht<br />
als Bootsliegeplätze <strong>und</strong> –zugangsstellen<br />
genutzt, auf kurzen Strecken ist das Ufer mit Feldsteinen<br />
befestigt. Im Süden gibt es ein kleines<br />
Freizeitareal mit Rasenfläche <strong>und</strong> Bank. Direkt<br />
daneben befindet sich ein 7 m breite Viehtränke.<br />
Das direkte Teil-Einzugsgebiet des Sees wird zu<br />
75 % landwirtschaftlich (überwiegend als Acker)<br />
genutzt. Wald <strong>und</strong> Forst machen knapp 14 % aus,<br />
Gewässer nehmen 5,8 % <strong>der</strong> Fläche ein, 2,7 %<br />
<strong>der</strong> Fläche ist Siedlungsfläche. Die Zahl <strong>der</strong> Großvieheinheiten<br />
lag mit durchschnittlich 0,7 GVE/ha<br />
landwirtschaftlich genutzter Fläche mäßig hoch.<br />
Abwasser erhält <strong>der</strong> Sibbersdorfer See aus 18<br />
Hauskläranlagen (349 EW) <strong>der</strong> Gemeinde Sibbersdorf<br />
sowie 7 Hauskläranlagen (54 EW) <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Sagau. Der Ablauf <strong>der</strong> Kläranlagen Sagau I<br />
<strong>und</strong> II mit einer Einleitmenge von zusammen<br />
10.000 m³ jährlich erreicht über die <strong>Schwentine</strong><br />
ebenfalls den See.