Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Behler See<br />
Das Plankton im See wurde im Auftrag des <strong>Landesamt</strong>es<br />
von SPETH (2002) untersucht. Die folgenden<br />
Ausführungen basieren auf diesem Bericht.<br />
Im Februar war das Phytoplanktonbiovolumen<br />
(0,35 mm³/l) noch sehr gering. Es wurde zu 60%<br />
von großen zentrischen Kieselalgen gebildet. Cryptophyceen<br />
(Cryptomonas spp., Rhodomonas spp.)<br />
stellten mit einem Biovolumenanteil von 39% die<br />
zweite wichtige Algengruppe.<br />
Anfang Juni konnte ein nur minimaler Anstieg <strong>der</strong><br />
Phytoplanktonbiomasse (0,43 mm³/l) im See beobachtet<br />
werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde die<br />
Phytoplanktongemeinschaft hauptsächlich von<br />
Cryptophyceen (Rhodomonas lacustris), Dinoflagellaten,<br />
Cyanobakterien <strong>und</strong> zu einem geringeren<br />
Anteil von Grünalgen geprägt. Bei den Grünalgen<br />
handelte es sich um koloniebildende Arten (Gattungen<br />
Coelastrum, Eutetramorus/Sphaerocystis),<br />
die <strong>für</strong> das Zooplankton relativ schlecht fressbar<br />
waren. Chroococcale Cyanobakterien erreichten im<br />
Juni zwar hohe Zellzahlen, aufgr<strong>und</strong> ihres geringen<br />
Zellvolumens war ihr Anteil an <strong>der</strong> Phytoplanktonbiomasse<br />
jedoch sehr klein.<br />
Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Juliprobenahme wurde das<br />
Gesamtbiovolumen des Phytoplanktons<br />
(0,91 mm³/l) zu mehr als 50 % durch die Kieselalgenarten<br />
Aulacoseira granulata, Asterionella formosa<br />
<strong>und</strong> Fragilaria crotonensis bestimmt. Das<br />
Vorkommen großer Kieselalgen im Sommer wies<br />
auf eine noch gute Silikatversorgung hin. Cryptophyceen<br />
erreichten einen ähnlich hohen Anteil<br />
(32%) am Gesamtbiovolumen wie im Vormonat.<br />
Im September, <strong>der</strong> sich durch sommerliche Temperaturen<br />
auszeichnete, verursachten vor allem<br />
fadenförmige Cyanobakterien wie Anabaena spiroides<br />
var. tumida, Aphanizomenon spp. <strong>und</strong> die<br />
koloniebildende coccale Blaualge Microcystis aeruginosa<br />
einen deutlichen Anstieg des Phytoplanktonbiovolumens<br />
auf 4,67 mm³/l. Begleitet wurde<br />
diese Cyanobakterienblüte durch die Grünalge<br />
Carteria sp., die einen Biomassenanteil von 19 %<br />
erreichte.<br />
Die Umsatzprozesse <strong>und</strong> die Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Phytoplanktongemeinschaft in den drei <strong>Seen</strong><br />
vom Typ 10 Kellersee, Dieksee <strong>und</strong> Behler See,<br />
wird zum einen durch die Qualität des von den<br />
oberen <strong>Seen</strong> beeinflussten <strong>Schwentine</strong>wassers<br />
geprägt (verringerter Silikatgehalt, verringerter<br />
Stickstoffgehalt <strong>und</strong> damit verringertes N/P-<br />
Verhältnis), zum an<strong>der</strong>en durch seeinterne<br />
Prozesse (Silikat- <strong>und</strong> P-Fällung aus dem<br />
Epilimnion). Im Unterschied zu den<br />
92<br />
ungeschichteten <strong>Seen</strong> kann in diesen <strong>Seen</strong> <strong>der</strong><br />
Silikat- <strong>und</strong> Phosphorverbrauch nicht durch<br />
Rücklösung aus dem Sediment ausgeglichen<br />
werden.<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Phytoplanktonbiomasse zeigte<br />
in allen drei geschichteten <strong>Seen</strong> einen sehr<br />
ähnlichen Verlauf: Das Biovolumen erreichte an<br />
den Probenahmeterminen von Februar bis Ende<br />
Juli stets nur sehr geringe Biovolumina von<br />