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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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Ostufer ein über 1 ha großer Bestand <strong>der</strong> stark<br />

gefährdeten Binsenschneide Cladium mariscus (RL<br />

2). Recht häufig tritt außerdem <strong>der</strong> gefährdete<br />

Sumpffarn Thelypteris palustris (RL 3) auf.<br />

Artenreiches Feuchtgrünland findet sich nur auf<br />

einer kleinen Fläche im Nordosten sowie als Brachestadium<br />

im Bereich <strong>der</strong> Landzunge am<br />

<strong>Schwentine</strong>abfluss. Beide Flächen weisen hohe<br />

Anteile von Sauergräsern auf, auf <strong>der</strong> Brache<br />

scheint sich überdies Schilf Phragmites australis<br />

auszudehnen. Im Südwesten südlich <strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong><br />

existiert ein durch Überstauung von Grünland<br />

entstandenes, mehrere Hektar großes Feuchtgebiet,<br />

in dem offene Wasserflächen, ausgedehnte<br />

Röhrichte <strong>und</strong> im Randbereich auch Gehölzflächen<br />

eng miteinan<strong>der</strong> verzahnt sind.<br />

Ein Röhrichtgürtel ist auf knapp zwei Drittel <strong>der</strong><br />

Gesamtuferlänge ausgebildet. Die größten geschlossenen<br />

Vorkommen finden sich vor den<br />

bewaldeten Ufern im Norden, Osten <strong>und</strong> Süden.<br />

Im Siedlungsbereich von Malente, Sielbeck-Uklei<br />

<strong>und</strong> Fissau sind die Röhrichte meist nur lückig o<strong>der</strong><br />

inselhaft entwickelt. Hauptbestandsbildner ist<br />

Schilf Phragmites australis, vereinzelt dominiert<br />

aber auch die Seebinse Schoenoplectus lacustris,<br />

die neben eigenen Beständen streckenweise den<br />

Schilfröhrichten seewärts vorgelagert sind. Nur<br />

kleine Beständen bilden Schmal- <strong>und</strong> Breitblättriger<br />

Rohrkolben Typha angustifolia, T. latifolia, Kalmus<br />

Acorus calamus, Aufrechter Igelkolben Sparganium<br />

erectum <strong>und</strong> Sumpfsegge Carex acutiformis.<br />

Der Röhrichtgürtel ist durchschnittlich 10 m breit,<br />

vor einigen bewaldeten Ufern werden auch 15 bis<br />

20 m, vereinzelt auch bis 30 m, erreicht. Schilf<br />

wie Seebinse wachsen i.d.R. bis zu einer Wassertiefe<br />

von etwa 1 m, vereinzelt aber auch bis 1,4 m<br />

bzw. 1,5 m. Am Ostufer in <strong>der</strong> Sielbecker Bucht<br />

finden sich seewärtig bis 1 m Wassertiefe auf<br />

größeren jetzt vegetationsfreien Flächen Rhizomreste.<br />

Ein Rückgang <strong>der</strong> Röhrichtbestände wurde<br />

bereits 1983 beobachtet (LW 1993), er scheint<br />

seit dem weiter fortgeschritten zu sein. Die Ursachen<br />

sind vielfältig, wie bei den meisten <strong>Seen</strong> des<br />

Plöner Gebietes spielte beim Rückgang aber vermutlich<br />

die Erholungsnutzung eine große Rolle,<br />

während <strong>der</strong> Fraß durch Wasservögel die Wie<strong>der</strong>ausbreitung<br />

verhin<strong>der</strong>t.<br />

Größere Bestände von Schwimmblattpflanzen<br />

kommen vor allem am Westufer vor, kleinere Vorkommen<br />

finden sich vereinzelt am Nordufer sowie<br />

in zwei Buchten des waldbestandenen Südufers.<br />

Dominierende Art ist die Gelbe Teichrose Nuphar<br />

lutea. In den größeren Beständen, die bis etwa<br />

0,5 ha Flächenausdehnung erreichen, tritt meist<br />

auch die Weiße Seerose Nymphaea alba auf. Beide<br />

Arten erreichen Siedlungstiefen von max. 2 bzw.<br />

1,6 m. Als weitere Schwimmblattart bildete <strong>der</strong><br />

Wasserknöterich Polygonum amphibium am nördlichen<br />

Westufer <strong>und</strong> am mittleren Südufer einzelne<br />

Kellersee<br />

mittelgroße Bestände bis etwa 1,5 m Wassertiefe<br />

aus.<br />

Unterwasserpflanzen kommen in allen Bereichen<br />

des Ufers in mehr o<strong>der</strong> weniger gut ausgeprägten<br />

Beständen bis 3 m, vereinzelt auch über 4 m Wassertiefe<br />

vor. Sie sind wesentlich durch das Kammlaichkraut<br />

Potamogeton pectinatus geprägt, das<br />

meist Wassertiefen bis 2 m besiedelt. Insgesamt<br />

wurde 12 Arten an Unterwasserpflanzen gef<strong>und</strong>en,<br />

davon zwei Armleuchteralgen-Arten. Drei <strong>der</strong><br />

gef<strong>und</strong>enen Arten waren als gefährdet eingestuft.<br />

Im flacheren Wasser häufig war <strong>der</strong> Sumpfteichfaden<br />

Zannichellia palustris. In Wassertiefen<br />

von etwa 2,5 bis über 3 m dominierten vielfach<br />

Bestände des stark gefährdeten Stachelspitzigen<br />

Laichkrauts Potamogeton friesii (RL 2) <strong>und</strong> des<br />

gefährdeten Zwerglaichkrauts Potamogeton pusillus<br />

(RL 3). Weitere, relativ häufige Arten waren<br />

das Durchwachsene Laichkraut Potamogeton perfoliatus<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Spreizende Wasserhahnenfuß<br />

Ranunculus circinatus, die bis maximal 3,5 m<br />

Wassertiefe auftraten. Nur verstreut fanden sich<br />

Krauses Laichkraut Potamogeton crispus <strong>und</strong> die<br />

Kanadische Wasserpest Elodea canadensis, die<br />

vermehrt im Westteil des Sees in <strong>der</strong> Malenter<br />

Bucht gef<strong>und</strong>en wurde. Vor dem Mündungsbereich<br />

<strong>der</strong> Malenter Au trat im See <strong>der</strong> Einfache<br />

Igelkolben Sparganium emersum bis in 2,5 m<br />

Wassertiefe auf. Zerstreut in verschiedenen Uferbereichen,<br />

dabei vereinzelt bis 3,1 m Wassertiefe,<br />

siedelte die Schwanenblume Butomus umbellatus,<br />

das Rauhe Hornblatt Ceratophyllum demersum<br />

fand sich nur in einer Bucht am Nordufer. Armleuchteralgen<br />

fanden sich in fast allen Uferabschnitten,<br />

aber nur in vereinzelten Exemplaren<br />

bzw. kleinen Beständen, die in keinem Fall flächigen<br />

Charakter hatten. Es handelte sich fast ausschließlich<br />

um die gefährdete Gegensätzliche Armleuchteralge<br />

Chara contraria (RL 3; GARNIEL &<br />

HAMANN 2002), in einem Fall trat auch die Zerbrechliche<br />

Armleuchteralge Chara globularis auf.<br />

Die Unterwasservegetation scheint sich in ihrer<br />

Ausdehnung seit den 80er Jahren (LANDESAMT<br />

FÜR WASSERHAUSHALT UND KÜSTEN<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 1993) nur wenig verän<strong>der</strong>t<br />

zu haben. Unterschiede in <strong>der</strong> Artenzusammensetzung<br />

gab es vor allem bei den Laichkräutern:<br />

Potamogeton pusillus <strong>und</strong> P. friesii haben<br />

sich ausgedehnt, P. lucens wurde 2001 nicht<br />

mehr gef<strong>und</strong>en. Ebenso war das Ährige Tausendblatt<br />

Myriophyllum spicatum, das 1983 im Kellersee<br />

gef<strong>und</strong>en wurde, nicht mehr vorhanden.<br />

In vielen Uferbereichen traten z.T. auch größere<br />

Polster fädiger Grünalgen auf.<br />

Insgesamt ist am Kellersees die Ufervegetation<br />

oberhalb <strong>der</strong> Wasserlinie in weiten Bereichen<br />

durch die anliegenden Siedlungen geprägt. Uferbefestigungen,<br />

Steganlagen, Badestellen <strong>und</strong> Bootsstege<br />

bestimmen hier das Bild. Die Röhrichtbe-<br />

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