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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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mm³/l<br />

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Cyanobakterien Cryptophyceae Bacillariophyceae<br />

Chlorophyceae Dinophyceae Sonstige<br />

11.02. 03.06. 22.07. 10.09.<br />

2002<br />

Abbildung 38: Entwicklung des Biovolumens <strong>der</strong> dominierenden Phytoplanktongruppen (mm³/l) im Kellersee 2002<br />

Nach Auskunft von Anglern kann man im Kellersee<br />

Aal, Barsch, Brassen, Hecht, Karpfen, Plötze, Rotfe<strong>der</strong>,<br />

Rutte, Schleie <strong>und</strong> Zan<strong>der</strong> fangen. Außerdem<br />

werden Maränen eingesetzt. Genauere Angaben<br />

zur Fischfauna liegen <strong>für</strong> den Kellersee nicht<br />

vor.<br />

Insgesamt zeigte <strong>der</strong> Kellersee mit vergleichsweise<br />

geringen Phytoplanktondichten <strong>und</strong> verhältnismäßig<br />

spätem Auftreten von Cyanobakterien,<br />

einem nicht allzu früh einsetzendem Sauerstoff-<br />

<strong>und</strong> Nitratschw<strong>und</strong> im Tiefenwasser mit mo<strong>der</strong>ater<br />

Anreicherung von Phosphor <strong>und</strong> Ammonium einen<br />

sehr viel ausgeglicheneren Stoffhaushalt als die<br />

oberhalb liegenden <strong>Seen</strong>. Im Gegensatz zum Großen<br />

Eutiner See mit seinen ungünstigen Schichtungsverhältnissen<br />

nahmen die Phosphorwerte im<br />

Oberflächenwasser über den Sommer hin deutlich<br />

ab. Durch die vergleichsweise günstigen Schichtungsbedingungen<br />

im Kellersee (lange Schichtungsdauer,<br />

relativ großes Hypolimnion) können<br />

die zufließenden Phosphorfrachten hier effektiv<br />

verringert werden <strong>und</strong> <strong>der</strong> See wirkt als Phosphorfalle<br />

<strong>für</strong> das <strong>Schwentine</strong>system. Negativ zu bewerten<br />

ist lediglich das verstärkte Auftreten <strong>der</strong><br />

Dinoflagellaten im Herbst <strong>und</strong> das Fehlen größerer<br />

Zooplanktonarten, die einen kontrollierenden Einfluss<br />

auf das Phytoplankton ausüben könnten.<br />

Der Kellersee wurde von THIENEMANN (1922)<br />

bereits zwischen 1918 <strong>und</strong> 1924 untersucht.<br />

Sauerstoff war in jenem Zeitraum auch gegen<br />

Ende <strong>der</strong> Sommerstagnation im unteren Hypolimnion<br />

(mit einer Ausnahme) noch vorhanden <strong>und</strong><br />

Kellersee<br />

die Sättigung lag über 10 %, <strong>der</strong> Sauerstoffhaushalt<br />

war also wesentlich ausgeglichener als<br />

heute. 1988 untersuchten MAKULLA & SOMMER<br />

(1993) Phytoplankton <strong>und</strong> Nährstoffverhältnisse<br />

im Kellersee. Die Gesamtphosphorkonzentration<br />

schien mit Werten zwischen 0,05 <strong>und</strong> 0,22 mg/l P<br />

zur damaligen Zeit selbst bei Einbeziehung möglicher<br />

methodischer Unterschiede in <strong>der</strong> Analytik<br />

deutlich höher als heute zu liegen. Am deutlichsten<br />

jedoch war <strong>der</strong> Unterschied beim Nitrat: während<br />

2002 an allen vier Beprobungstagen die Nitratkonzentrationen<br />

unter 1 mg/l N lagen (0,05 bis<br />

0,95 mg/l N), wurden 1988 stets Werte über<br />

1 mg/l N gemessen (1,15 – 1,69 mg/l N). Das<br />

Phytoplankton setzte sich 1988 bis zum Klarwasserstadium<br />

im Mai aus Kieselalgen zusammen, die<br />

im Februar 2002 bei geringen Kieselsäurekonzentrationen<br />

nur in geringen Ab<strong>und</strong>anzen auftraten.<br />

Durch den milden Winter 2001/2002 setzte die<br />

Kieselalgenblüte in den stromaufwärts liegenden<br />

<strong>Seen</strong> wahrscheinlich früher ein, so dass <strong>der</strong> Kellersee<br />

nur noch geringe Mengen an Kieselsäure aus<br />

<strong>der</strong> <strong>Schwentine</strong> erhielt.<br />

Sichttiefen sowie Temperatur- <strong>und</strong> Sauerstoffverhältnisse<br />

im Kellersee wurden von Mai bis November<br />

1993 von HARBST (1993) im Auftrag des<br />

<strong>Landesamt</strong>es <strong>für</strong> Wasserhaushalt <strong>und</strong> Küsten untersucht.<br />

Die Sauerstoffverhältnisse im Hypolimnion<br />

waren ähnlich wie 2002: kontinuierliche<br />

Abnahme ab Juni <strong>und</strong> vollständige Sauerstofffreiheit<br />

im Hypolimnion im Juli. Die 2002 an den<br />

vier Beprobungstagen gemessenen Sichttiefen<br />

lagen mit 1,4 m Minimum <strong>und</strong> 3,1 m Maximum<br />

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