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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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Einleitung<br />

Ein wichtiges charakteristisches Landschaftselement<br />

Schleswig-Holsteins sind die <strong>Seen</strong>.<br />

Schleswig-Holstein hat etwa 300 <strong>Seen</strong> mit einer<br />

Gesamtfläche von 28.000 Hektar, das entspricht<br />

etwa 1,7 Prozent <strong>der</strong> Landesfläche. Darüber hinaus<br />

gibt es zahlreiche stehende Kleingewässer <strong>und</strong><br />

Teiche. Sie sind als Lebensraum <strong>und</strong> Retentionsbereich<br />

von großer ökologischer, aber auch von<br />

wirtschaftlicher Bedeutung. Viele <strong>Seen</strong> werden<br />

fischereilich genutzt. Beson<strong>der</strong>s wichtig sind die<br />

<strong>Seen</strong> auch <strong>für</strong> die Freizeitnutzung <strong>und</strong> den Tourismus.<br />

Der Schutz <strong>der</strong> Gewässer als Trinkwasser-<br />

Reservoir <strong>und</strong> als Lebensraum <strong>für</strong> Pflanzen <strong>und</strong><br />

Tiere gewinnt auf europäischer Ebene immer mehr<br />

Bedeutung. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat die EU ihre<br />

Gewässerschutzpolitik neu ausgerichtet <strong>und</strong> eine<br />

EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verabschiedet.<br />

Sie ist seit Dezember 2000 in Kraft <strong>und</strong> gilt <strong>für</strong><br />

alle Gewässer <strong>der</strong> EG-Mitgliedsstaaten, das heißt<br />

<strong>für</strong> Oberflächengewässer einschließlich <strong>der</strong> Übergangs-<br />

<strong>und</strong> Küstengewässer <strong>und</strong> des Gr<strong>und</strong>wassers.<br />

Ziel <strong>der</strong> Richtlinie ist es, nach einheitlichen<br />

Kriterien innerhalb <strong>der</strong> EU einen guten ökologischen<br />

Zustand <strong>der</strong> Gewässer zu erreichen.<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage da<strong>für</strong> sind vorerst alle stehenden<br />

Gewässer größer 50 ha zu typisieren, da sich die<br />

Zielzustände <strong>der</strong> Richtlinie an den <strong>für</strong> jeden <strong>Seen</strong>typ<br />

charakteristischen Lebensgemeinschaften<br />

orientieren.<br />

Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> größeren schleswigholsteinischen<br />

<strong>Seen</strong> erreicht voraussichtlich nicht<br />

den guten ökologischen Zustand gemäß EG-<br />

Wasserrahmenrichtlinie. Wichtigste Ursache hier<strong>für</strong><br />

ist bei den meisten <strong>Seen</strong> des Landes die Überversorgung<br />

mit Nährstoffen (Eutrophierung), die<br />

u.a. zur Trübung des Wassers durch Mikroalgen,<br />

zu verschlechterten Lebensbedingungen <strong>für</strong> Unterwasserpflanzen<br />

<strong>und</strong> bestimmten Fischarten<br />

sowie zur Verän<strong>der</strong>ung des Nahrungsgefüges im<br />

See führen.<br />

Der Untersuchungs- <strong>und</strong> Sanierungsbedarf ist also<br />

groß. Um die <strong>Seen</strong> in Schleswig-Holstein typisieren<br />

<strong>und</strong> bewerten zu können, müssen Datenlücken<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Lebensgemeinschaften in <strong>und</strong> an<br />

den <strong>Seen</strong> geschlossen werden. Außerdem ist neben<br />

dem Wasser- <strong>und</strong> Stoffhaushalt die Belastungssituation<br />

<strong>der</strong> Gewässer zu beschreiben. Es<br />

sind Maßnahmen vorzuschlagen, die zum Schutz<br />

<strong>und</strong> zur Regeneration <strong>der</strong> <strong>Seen</strong> <strong>und</strong> ihrer Ufer beitragen<br />

können.<br />

Einleitung<br />

Probleme <strong>und</strong> signifikante Defizite gegenüber dem<br />

guten ökologischen Zustand bestehen in den<br />

schleswig-holsteinischen <strong>Seen</strong> vor allem hinsichtlich<br />

folgen<strong>der</strong> Aspekte:<br />

• Zu hohe Nährstoffeinträge überwiegend aus<br />

<strong>der</strong> Fläche, zum Teil aus Abwassereinleitungen,<br />

von versiegelter Fläche<br />

sowie durch Nie<strong>der</strong>schlag <strong>und</strong> mit negativen<br />

Folgen u.a. <strong>für</strong> den Phosphor- <strong>und</strong> Sauerstoffhaushalt,<br />

• Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebensgemeinschaften im<br />

Wasser durch Unterbrechung <strong>der</strong> Verbindung<br />

mit den umgebenden Gewässern <strong>und</strong> durch<br />

selektive fischereiliche Bewirtschaftung,<br />

• Abnahme <strong>der</strong> Artenzahl zugunsten <strong>der</strong> Dominanz<br />

einzelner weniger Arten,<br />

• Verän<strong>der</strong>ung des Wasserhaushaltes <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Ufermorphologie durch Wasserstandsabsenkungen,<br />

• Störung <strong>der</strong> Uferzonen mit ihrer beson<strong>der</strong>en<br />

ökologischen Funktion durch Freizeitnutzung.<br />

In dem hier beschreibenen Untersuchungsgebiet<br />

spielen ebenfalls die Fraßschäden durch<br />

Wasservögel eine größere Rolle.<br />

Gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie ist die relative<br />

Bedeutung <strong>der</strong> einzelnen Belastungen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Bewirtschaftungspläne <strong>für</strong> jeden See individuell<br />

zu ermitteln. Die Ergebnisse <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Untersuchung können daher als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die<br />

notwendigen Maßnahmeprogramme dienen.<br />

Im vorliegenden Bericht sind die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

<strong>Seen</strong>untersuchung von 2002 (2004) von folgenden<br />

<strong>Seen</strong> zusammengestellt: Stendorfer See, Sibbersdorfer<br />

See, Großer Eutiner See, Kellersee,<br />

Dieksee, Behler See, <strong>Schwentine</strong>see <strong>und</strong> Lanker<br />

See.<br />

Die nachfolgend dargestellten Untersuchungen<br />

waren nur möglich durch die Mitarbeit von Vertragspartnern,<br />

wie im Text jeweils erwähnt, <strong>und</strong><br />

durch Personen vor Ort, die Sichttiefen ermittelten.<br />

Diesen <strong>und</strong> den am Programm beteiligten<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern des <strong>Landesamt</strong>es<br />

gilt ein beson<strong>der</strong>er Dank. Frau Dr. Kerstin<br />

Wöbbecke erstellte im Auftrag des <strong>Landesamt</strong>es<br />

den vorliegenden Bericht in weiten Teilen.<br />

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