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Seen der Schwentine - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...

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Großer Eutiner See<br />

segge C. acuta, Zweizeilige Segge C. disticha,<br />

Wiesensegge C. nigra, Flatterbinse Juncus effusus,<br />

in einzelnen Gräben fanden sich Bestände <strong>der</strong><br />

Wasserfe<strong>der</strong> Hottonia palustris <strong>und</strong> des Froschbisses<br />

Hydrocharis morsus-ranae. Ufernahe Brachstadien<br />

besitzen einen hohen Anteil an Schilf<br />

Phragmites australis <strong>und</strong> gehen allmählich in das<br />

Röhricht des Sees über.<br />

Der Röhrichtgürtel ist auf etwa drei Viertel <strong>der</strong><br />

Uferlinie, streckenweise mit vielen kleinen Lücken,<br />

ausgebildet. Er fehlt am Südufer auf größerer Strecke<br />

im Siedlungsbereich von Eutin <strong>und</strong> westlich<br />

Red<strong>der</strong>koppel im Osten des Sees. Die Röhrichte<br />

werden überwiegend von Schilf Phragmites<br />

australis gebildet. Sie erreichen nur am östlichen<br />

Nordufer größere Breiten von über 20 m <strong>und</strong> bilden<br />

ansonsten Bestände von nur 5 – 10 m Breite.<br />

Am Nordufer werden Wassertiefen von etwa 0,8<br />

bis 1 m besiedelt. Am Südufer reichen die Bestände<br />

oft nur bis 0,3 m Wassertiefe, davor sind, teilweise<br />

bis 1 m Wassertiefe, Schilfstoppeln mit<br />

Rhizomresten zu finden, die die ursprüngliche Ausdehnung<br />

<strong>der</strong> Bestände in diesem Bereich dokumentieren.<br />

An<strong>der</strong>e Arten wie Schmalblättriger<br />

Rohrkolben Typha angustifolia <strong>und</strong> Seebinse<br />

Schoenoplectus lacustris, Wasserschwaden Glyceria<br />

maxima, Aufrechter Igelkolben Sparganium<br />

erectum, Sumpfsegge Carex acutiformis, Ufersegge<br />

C. riparia, Kalmus Acorus calamus <strong>und</strong> Breitblättriger<br />

Rohrkolben Typha latifolia sind nur in<br />

kleinflächigen Bestände zu finden.<br />

Eine Schwimmblattzone ist an mehreren, vor<br />

Westwind geschützten Uferbereichen ausgebildet.<br />

Die größten Vorkommen existieren im Nordwestteil<br />

des Großen Eutiner Sees, wo gut die Hälfte <strong>der</strong><br />

gesamten Uferlänge von 10 – 30 m breiten Beständen<br />

<strong>der</strong> Gelben Teichrose Nuphar lutea <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Weißen Seerose Nymphaea alba eingenommen<br />

werden. Weitere größere Vorkommen <strong>der</strong> Teichrose<br />

finden sich am Nordufer, am Ostende des<br />

Sees <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Bucht am Eutiner Schloss. Beide<br />

Arten erreichen Siedlungstiefen zwischen 1,6 <strong>und</strong><br />

2 m.<br />

Die Unterwasserpflanzen sind in weiten Bereichen<br />

nur spärlich entwickelt, im flachen Wasser prägen<br />

vielfach Polster fädiger Grünalgen das Bild. Insgesamt<br />

wurde 12 Arten (davon zwei Arten Armleuchteralgen)<br />

gef<strong>und</strong>en, von denen jedoch nur<br />

vier Arten häufiger vorkamen. Flächig entwickelte<br />

Bestände gibt es an den flacheren weniger gestörten<br />

Ufern im östlichen Teil des Sees am Nord- <strong>und</strong><br />

Südufer. Hier finden sich auf bis zu 30 m Breite<br />

Massenbestände von Kammlaichkraut Potamogeton<br />

pectinatus, die meist mit größeren Vorkommen<br />

von Sumpfteichfaden Zannichellia palustris<br />

<strong>und</strong> dem gefährdeten Zwerglaichkraut Potamogeton<br />

pusillus (RL 3) vergesellschaftet sind. Allge-<br />

48<br />

mein im See verbreitet <strong>und</strong> häufig ist das Krause<br />

Laichkraut Potamogeton crispus, während das<br />

Durchwachsenes Laichkraut Potamogeton perfoliatus<br />

nur einen auffälligen größeren Bestand am<br />

Nordufer bildet. Weitere vereinzelt bis zerstreut<br />

auftretende Arten sind Spreizen<strong>der</strong> Wasserhahnenfuß<br />

Ranunculus circinatus <strong>und</strong> Kanadische Wasserpest<br />

Elodea canadensis. Das stark gefährdete<br />

Stachelspitzige Laichkraut Potamogeton friesii (RL<br />

2) findet sich nur im Nordwesten. Diese Arten<br />

besiedelten Wassertiefen von etwa 1,5 - 2m. Bis<br />

zu einer Tiefe von 3,5 m kann man die zerstreut<br />

im Uferbereich auftretende submerse Form <strong>der</strong><br />

Schwanenblume Butomus umbellatus finden. Armleuchteralgen<br />

wurden in verschiedenen Uferabschnitten<br />

nur sporadisch <strong>und</strong> meist vereinzelt im<br />

Flachwasser festgestellt. Neben <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Roten<br />

Liste <strong>der</strong> Armleuchteralgen (GARNIEL &<br />

HAMANN 2002) gefährdeten Gegensätzlichen<br />

Armleuchteralge Chara contraria (RL 3) fand sich<br />

in einem Fall auch die Zerbrechliche Armleuchteralge<br />

Chara globularis.<br />

Insgesamt ist die Ufervegetation des Großen Eutiner<br />

Sees in weiten Bereichen durch die Siedlungsnähe<br />

geprägt. Beim Röhricht hat, zumindest in<br />

einigen Bereichen ein deutlicher Rückgang stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Die Unterwasservegetation des Großen<br />

Eutiner Sees spiegelt mit ihrem eingeschränkten<br />

Artenspektrum <strong>und</strong> dem häufigen Auftreten von<br />

fädigen Grünalgen zwar hoch eutrophe Verhältnisse,<br />

gegenüber dem 1982/83 vom LANDESAMT<br />

FÜR WASSERHAUSHALT UND KÜSTEN<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN (1993) beschriebenen<br />

Zustand (in weiten Teilen frei von Unterwasserpflanzen,<br />

nur drei Arten von Unterwasserpflanzen)<br />

ist jedoch eine deutliche Verbesserung festzustellen.<br />

Aus floristischer Sicht ist die Unterwasservegetation<br />

von mittlerer Bedeutung.<br />

Freiwasser<br />

Der Große Eutiner See wies im Sommer eine<br />

thermische Schichtung auf, die sich im regenreichen<br />

Juli vorübergehend teilweise auflöste. Im<br />

August war dies an einer zweistufigen Sprungschicht<br />

zu erkennen (Abbildung 27). Bei Calciumkonzentrationen<br />

um 69 mg/l (Frühjahr) war <strong>der</strong><br />

See mit einer Säurekapazität im Oberflächenwasser<br />

zwischen 3,7 <strong>und</strong> 4,8 mmol/l sehr<br />

gut gepuffert. Die pH-Werte lagen im Oberflächenwasser<br />

zwischen 8,4 <strong>und</strong> 9,0. Die elektrische<br />

Leitfähigkeit schwankte mit Werten zwischen<br />

37 <strong>und</strong> 46 mS/m recht stark, war insgesamt aber<br />

eher unterdurchschnittlich.<br />

Die Gesamtphosphorkonzentrationen lagen mit<br />

0,076 mg/l P im Frühjahr in einem mittleren Bereich,<br />

stiegen im Verlauf des Sommers jedoch auf

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